Verfügbarkeitsklassen von Rechenzentren
Die Tier-Klassifizierung ist der Standard bei den RZ-Verfügbarkeitsklassen. Doch die Ablösung durch die Normen DIN EN 50600 und ISO/IEC 22237 ist bereits in vollem Gang.
Der Verfügbarkeit von Rechenzentren kommt bereits bei der Planung eine große Bedeutung zu. Die Anforderungen sind hoch, da nicht selten Ausfallzeiten im Geschäftsbetrieb hohe Kosten nach sich ziehen. Doch nicht jedes Unternehmen muss im Alltag zwingend auf ein hochverfügbares RZ zurückgreifen. Für unkritische Anwendungen ist oft keine Hochverfügbarkeit erforderlich, was dann auch in deutlich niedrigeren Anschaffungs- und Betriebskosten resultiert. Der Frage, wie man die Verfügbarkeit von RZs sinnvoll unterteilen kann, hat sich bereits in den 1990er-Jahren das US-amerikanische Uptime Institute angenommen. Herausgekommen ist die vierstufige Tier-Klassifizierung, die sich weltweit als Standard etabliert hat.
Ein Tier-1-RZ ist die Basisversion, die sich ausschließlich für unkritische Anwendungen eignet. Redundante Versorgungssysteme sind nicht vorgesehen, eine Wartung während des Betriebs ist daher ausgeschlossen. Die Versorgungswege für Strom und Kühlung sind lediglich einfach ausgeführt. Die Spezifikation sieht für ein Tier-1-RZ eine Entwärmungsleistung von 220 bis 320 Watt pro Quadratmeter vor.