Gelbe Punkte und SSD-Amnesie
Hardware-Mythen vom Drucker bis zum WLAN-Router
Viele Mythen kursieren rund um Prozessoren, Speicher, Displays, Netzwerk und Drucker. Wir haben gängige Hardwareansichten näher beleuchtet: etwa, ob alle OLED-TVs fürs Gaming taugen.
Farbdrucker kennzeichnen Drucke und Kopien heimlich mit gelben Punkten („Yellow Dots“)
Der MIC wurde Anfang der 1980er-Jahre von Xerox entwickelt, weil man befürchtete, die damals noch brandneue Druckertechnik werde es Fälschern etwa von Dokumenten und Geldscheinen zu leicht machen. Als andere Hersteller Laserfarbdrucker und -kopierer auf den Markt brachten, nutzten auch sie den MIC. Der blieb lange unentdeckt, bis 2004 die niederländische Polizei einen Fälscher dingfest machte und die Ursache des Fahndungserfolgs öffentlich wurde: der MIC eines Canon-Druckers, den der Fälscher benutzt hatte. Danach dauerte es nicht lange, bis unabhängige Organisationen wie die Electronic Frontier Foundation (EFF) und der Chaos Computer Club die „Yellow Dots“ auf den Drucken vieler Farblasergeräte fanden und die ersten Codes entschlüsselten.
Seitdem tauchen die „Yellow Dots“ alle paar Jahre wie das Ungeheuer von Loch Ness aus dem Sommerloch auf. Wer einen Tintendrucker oder ein monochromes Lasergerät hat, braucht sich um geheime Codes auf seinen Ausdrucken keine Sorgen zu machen: Schwarzweißdruckern fehlt der gelbe Toner und bei Tintendruckern würden die gelben Tintentröpfchen sich oft mit benachbarten Farben vermischen, was etwa bei Mischfarben beabsichtigt ist. Bisher ist kein Tintenmodell bekannt, das den MIC druckt. Das macht auch nicht jeder Farblaserdrucker: Die Geräte von Oki drucken keinen MIC und wer noch einen Samsung-Drucker hat, braucht sich ebenfalls keine Sorgen zu machen. Die EFF hat eine Liste veröffentlicht, welche Modelle den MIC drucken und welche nicht (siehe ct.de/yf7r).