Was macht ein Sounddesigner?
Sounddesigner gestalten Töne in Filmen, in der Musik oder am Auto. Ihr Job ist es, immer den passenden Ton zu finden.
Weit mehr als die Hälfte des Tons in europäischen Filmen ist nicht original am Set aufgenommen. Viele der Stimmen, Musiken und Geräusche werden erst in der Postproduktion hinzugefügt, bearbeitet und gemischt. Denn der Ton bestimmt, wie ein Film bei uns ankommt. „Mit akustischen Effekten bringen wir Ruhe oder Tempo, Spannung und Unterhaltung in Filme“, sagt Sounddesigner Christian Heck, der den Sound für Kino, Fernsehen, Werbung gestaltet.
Heck hat nach dem Abitur eine Ausbildung zum Mediengestalter abgeschlossen und dann an der Hochschule der Medien in Stuttgart audiovisuelle Medien studiert. „Nach dem Grundstudium spielt in der Ausbildung der gestalterisch-kreative Teil eine immer größere Rolle“, sagt Oliver Curdt, Professor für audiovisuelle Medien und Ton-Spezialist an der Hochschule.
Sounddesigner Heck hat auch den Kinderfilm „Der kleine Rabe Socke 2 – Das große Rennen“ vertont. In dem Streifen fahren Tiere auf unterschiedlich angetriebenen Fahrzeugen ein Rennen. Die Stimmen der Charaktere werden von Schauspielern im Studio gesprochen. Die Sounds und Geräusche erzeugt Heck selbst oder besorgt sie aus Geräuscharchiven.
„Bei vielen Klängen der Rennautos habe ich auf artfremde und lautmalerische Geräusche zurückgegriffen, um die gewünschte Wirkung zu erreichen“, sagt Heck. Der Rabe Socke zum Beispiel sitzt in einem Rennwagen, der von einem Bären auf einem Dreirad tretend angetrieben wird. Als Geräusch hat Heck dafür das quietschende Rasseln einer rostigen Fahrradkette gewählt. Diesen Sound hat er kombiniert mit dem kreischenden Klang der gesprochen Rabenstimme, einem hörbar aus der Puste geratenem Bären und im Hintergrund die verschiedenen Klänge der anderen Rennautos.
Christian Heck hat sich nach dem Studium selbstständig gemacht, wie etwa ein Drittel der rund 30 Absolventen jährlich, die den Studienschwerpunkt Ton abgeschlossen haben. Andere arbeiten in Tonstudios der Medienindustrie oder in der Industrie. Für Autos designen sie den Klang von Auspuffanlagen oder Blinkern. „In der Medienindustrie verdienen Sounddesign-Berufseinsteiger rund 3000 Euro monatlich, in der Autobranche auch mehr“, sagt Oliver Curdt. Der Bedarf an Klanggestaltern jeglicher Art ist groß, weil jedes Medium und fast jedes Gerät Töne erzeugt, die es zu gestalten gilt. Peter Ilg