Das geht unter die Haut
Chip-Implantate, E-Skin und smarte Kontaktlinsen versprechen, Körper und Technik immer enger zu vereinen – im Büroalltag bis hin zur Therapiehilfe.
Mensch und Technik zu verschmelzen – das war bisher vor allem bei Biohackern beliebt. Jetzt aber loten auch IT-Sicherheitsunternehmen, Banken, Biotech-Firmen, Autohersteller und sogar Fluglinien die Chancen und Risiken des „bionischen Upgrades“ aus. So experimentiert Ford damit, Autos per Handwedeln zu entriegeln. Und mit SAS hat bereits die erste Fluglinie das Einchecken ins Flugzeug mittels implantiertem Chip getestet. Theoretisch ließe sich mit einem implantierten NFC-Chip (Near Field Communication) auch an der Supermarktkasse zahlen – entsprechende Lesegeräte sind bereits millionenfach vorhanden. Wir haben uns beispielhafte Anwendungen angeschaut.
Zugangskontrolle
Auf dem Weg zum Büro muss Rainer Bock durch eine besonders gesicherte Tür. Darüber steht „Bio-Implants“. Er führt seine Hand an einen Sensor, schon öffnet sich das Schloss. Das magische Sesam-öffne-dich funktioniert über einen Chip von der Größe eines dicken Reiskorns. Er ist eingebettet in eine zwei mal zwölf Millimeter große Hülle aus poliertem Glas. Sie sorgt dafür, dass der Chip nicht mit Haut und Muskeln verwächst. Denn die Elektronik steckt zwischen Daumen und Zeigefinger von Bocks linker Hand. So kann Bock, Sprecher des IT-Sicherheitsunternehmens Kaspersky Lab in London, Gesprächspartnern seine Kontaktdaten direkt aufs Smartphone laden, denn er hat auf dem Minispeicher seine Visitenkarte hinterlegt.