Technology Review Special 2017
S. 74
Digital
IT-Sicherheit
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Die Unsicherheitsbehörden

2017 war ein weiteres Jahr mit spektakulären IT-Sicherheitslücken und darauf folgenden Schuldzuweisungen. Auf Hilfe ihrer Regierungen sollten sich Unternehmen jedenfalls nicht verlassen.

Für Europol war es „ein noch nie da gewesenes Ereignis“, und auch normale Computernutzer dürften ihren Augen nicht getraut haben: Am 12. Mai trudelten zunächst vereinzelt Meldungen über gestörte Windows-PCs in Großbritannien und Spanien ein, bis zum nächsten Morgen aber wurde klar, dass es Rechner auf der ganzen Welt erwischt hatte. Hacker hatten im Internet einen sogenannten Krypto-Trojaner losgelassen, der Dateien auf den betroffenen Computern verschlüsselte und für die Freigabe ein mittels Bitcoin zu bezahlendes Lösegeld verlangte. Insgesamt, so zeigten spätere Analysen, waren 230000 PCs in 15 Ländern von dem WannaCry genannten Schädling infiziert.

Dies war der spektakulärste Zwischenfall in der Informationstechnik im Jahr 2017, aber bei Weitem nicht der einzige (siehe Kasten) – nur sechs Wochen später zum Beispiel folgte schon der Angriff mit einer neuen Variante des Krypto-Trojaners Petya, der erstmals 2016 Ärger gemacht hatte.