AKUSTIK
Flüstern auf Entfernung
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Über 30 Meter können Forscher der University of Bristol einander etwas ins Ohr wispern. Dazu muss der Sprecher allerdings eine Cyborg-Ausrüstung anlegen: Vier Elektroden am Mund erfassen die Muskelbewegungen beim Flüstern. Ein Algorithmus ermittelt daraus die gesprochenen Wörter. Derzeit beherrscht er lediglich zehn Begriffe wie „ja“, „nein“ oder „halt“ mit einer Trefferquote von rund 80 Prozent.
Die erkannten Wörter geben 45 Mini-Lautsprecher dann in Form eines engen Ultraschallkegels wieder, der sich elektronisch genau auf einen Empfänger ausrichten lässt. Dank einer Kamera zur Blickerfassung, welche die Probanden an die Stirn geschnallt bekamen, kann die Software den Schall genau dorthin richten, wohin der Sprecher schaut. Nichtlineare Effekte in der Luft machen den Ultraschall in diesem engen Bereich hörbar. Für den Empfänger klingt es so, als stünde der Sprecher direkt neben ihm.
Das System ließe sich etwa im öffentlichen Nahverkehr einsetzen, um einzelne Randalierer anzusprechen. Dazu müsste es aber noch kleiner werden. BEN SCHWAN