MIT Technology Review 1/2018
S. 72
Fokus
Weltraum

Umstieg hinter dem Mond

Eine neue Raumstation soll als Zwischenstopp für Marsreisen dienen.

Zehn Raumfahrzeuge, jedes 4000 Tonnen schwer, sollen 70 Astronauten zum Mars bringen. Einmal im Marsorbit angekommen, werden die Pioniere mit Teleskopen nach einer geeigneten Siedlungsfläche in der Nähe des Äquators suchen. Landen werden sie aber im Schnee des Nord- oder Südpols mit Gleitflugzeugen auf Kufen, um sich dann von dort aus auf den langen Weg zu ihrem Bestimmungsort am Äquator zu machen.

Modell des Deep Space Gateway (DSG), einer Raumstation als Zwischenstopp auf dem Weg zum Mars. Solarpaneele (braune Teller) sollen Energie generieren, Radiatoren (blau) für Abkühlung sorgen. Angedockt ist die Orion-Kapsel, konzipiert für sechs Astronauten. Foto: Lockheed Martin/NASA

So sah der Plan für eine Marsmission im Jahr 1965 aus, den Wernher von Braun, Raketenpionier und Apollo-Ingenieur, in seinem Buch „Das Marsprojekt“ 1952 veröffentlichte. Es war die erste detaillierte Studie von Technologien, die man für eine Übersiedlung zum Roten Planeten bräuchte – oder besser gesagt: jener Technologien, die von Braun für nötig hielt. Denn man wusste damals noch nichts von den Gefahren des tiefen Weltalls oder von dem Problem, dass Gleiter in der dünnen Atmosphäre des Mars keinen Auftrieb haben würden.