Erste Hilfe gegen Plastik
Plastik ist billig, nützlich – und als Müll ein gravierendes Problem. 2018 wurde das zu einem großen Thema, doch eine echte Lösung scheint in weiter Ferne.
Seit Beginn des Jahres 2018 hat Deutschland ein Problem mehr: China nimmt keinen verschmutzten oder vermischten Plastikmüll mehr an – auch nicht den Großteil der jährlich 850000 Tonnen Kunststoff, die Deutschland bislang dorthin verschiffte. Immerhin darf seit Herbst zumindest hochgradig sortenreiner und sauberer Abfall wieder passieren.
Viele Jahre lang hatte China wahllos und bereitwillig die Rolle als Müllkippe der Welt gespielt. Containerschiffe, die gefragte Waren aus der Volksrepublik ins Ausland gebracht hatten, kehrten vollgeladen mit Müll zurück, der dann in China recycelt, verbrannt oder deponiert wurde. Mit seinem Importstopp aber hat China dieses für den Westen bequeme Arrangement aufgekündigt – und eine lebhafte Debatte darüber angestoßen, wie viel Plastik wir wirklich brauchen und wie man es umweltschonend entsorgen kann. Kurzfristig lösten westliche Unternehmen das Problem auf altbekannte Weise: Sie wichen auf andere asiatische Länder wie Vietnam, Malaysia und Indonesien aus, um weiter laxe Umweltstandards auszunutzen.