Medizin
Ein Hort für Darmbakterien
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Die Vielfalt des Mikrobioms hat bei Menschen aus westlichen Ländern bereits deutlich abgenommen. Ursache sind unter anderem stark verarbeitete Lebensmittel und Antibiotika. Auch Einwanderer, etwa aus Südamerika, verlieren fast unmittelbar nach ihrer Ankunft in den USA ihre angestammten Darmbakterien. Viele möglicherweise gesundheitsrelevante Arten drohen zu verschwinden. Forscher wie Mathieu Groussin vom Massachusetts Institute of Technology bitten daher Menschen in Afrika, Asien, Südamerika und der Arktis um Kotproben. Im Labor werden sie nach gesundheitsrelevanten Bakterienstämmen durchsucht.
Im Rahmen des Projekts Global Microbiome Conservancy (GMC) will Groussins Team bis 2021 das Darm-Mikrobiom möglichst umfassend kartieren. Experten wie Maria Gloria Dominguez-Bello von der Rutgers University in New Brunswick, New Jersey, fordern allerdings, dass noch mehr getan werden muss. Sie regt die Einrichtung eines Darmmikroben-Safes an. Dort sollen analog zu Pflanzensamenbanken Bakterienstämme gesichert werden, bevor sie unwiederbringlich verschwinden. V. SZENTPÉTERY-KESSLER