Über den Durst?
2019 erreichte die Kritik an SUVs im Straßenverkehr einen neuen Höhepunkt. In Wirklichkeit sind sie besser als ihr Ruf – zumindest bei Unfällen.
Als Klimakiller verschrien sind Sport Utility Vehicles (SUV) schon lange. Seit dem Unfall mit einem Porsche Macan im September 2019 in Berlin, bei dem vier Passanten starben, gilt die Fahrzeugklasse darüber hinaus auch noch als besondere Bedrohung im Straßenverkehr. Zu Recht?
Eindeutig ist die Datenlage dazu nicht. Das fängt damit an, dass es keine allgemeingültige Definition eines SUVs gibt. Der Unfallwagen Macan und auch der beliebte VW Tiguan, die von ihren Hersteller jeweils als SUV bezeichnet werden, zählen für das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) zum Fahrzeugsegment Geländewagen – und nicht zu den SUVs. Der Grund: Beide haben Allradantrieb. Als SUV betrachtet das KBA ausschließlich „Pkw mit Offroadcharakter“ ohne Allradfunktion – also auch kleinere, meist etwas höher gelegte Autos wie den Seat Arona, der mit 4,14 Metern nur 9 Zentimeter länger und mit 1180 Kilogramm lediglich 35 Kilogramm schwerer ist als ein VW Polo.