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Nachruf

Die Frau, die nicht zum Mond flog

Geraldyn M. Cobb gehörte zu den besten zwei Prozent aller Astronautenkandidaten für die Mondlandungsmission – und durfte dennoch nie ins All.

Trotz Brillanz gescheitert: G. Cobb.

Foto: NASA

Geraldyn M. Cobb, genannt Jerrie, war ein Profi der Lüfte. Sie galt 1960 als kaltblütigste und versierteste Pilotin Amerikas. Bis dahin war sie 7000 Stunden geflogen und hielt drei Flugweltrekorde: den Weltrekord für Nonstop-Fernflüge, den Geschwindigkeitsweltrekord für Leichtflugzeuge und einen Höhenweltrekord für Leichtflugzeuge. Ihr Potenzial war unübersehbar, also nahm sie mit zwölf weiteren Pilotinnen an einem privat finanzierten Programm teil, das Frauen auf ihre Eignung als Astronautinnen testen sollte.

Jerrie Cobb ging mit brillanten Ergebnissen aus den Prüfungen hervor. Sie gehörte zu den besten zwei Prozent, die auf ihre Eignung für das All getestet wurden – unter beiden Geschlechtern. Aber das änderte nichts an der Einstellung der Nasa zu weiblichen Piloten. Ein Nasa-Sprecher antwortete auf die Frage nach der Rolle der Frauen im Raumfahrtprogramm: „Nun, in unserer Mondflugkapsel werden wir etwas mehr Platz haben. Da wären 125 Pfund für ein Vergnügungsobjekt übrig.“