Aderlass für Daten
Gesundheitsminister Jens Spahn will medizinische Software auf Rezept verordnen lassen. Der Nutzen solcher Apps ist noch unklar, aber Datenschutzprobleme sind schon jetzt offensichtlich.
Am 15. Mai 2019 stellte Gesundheitsminister Jens Spahn einen ersten Entwurf seines Digitale-Versorgung-Gesetzes vor. Es solle, so erklärte Spahn, die medizinische Versorgung in Deutschland „digitaler“ machen. Ein Aspekt davon ist, dass Ärzte künftig Apps per Rezept verordnen können – die Krankenkassen bezahlen.
Auf Twitter verkündete Spahn: „Patienten sollen sich darauf verlassen können, dass sinnvolle digitale Anwendungen – z. B. Apps oder Diagnose-Tools – schnell in die Versorgung kommen.“ Einige Twitter-Nutzer lobten ihn dafür. Andere aber kritisierten den Tweet und fragten sich, den Gesundheitsminister und die vorherigen Kommentatoren, was genau das „sinnvoll“ in Spahns Nachricht bedeuten solle.