MIT Technology Review 2/2019
S. 6
Leserbriefe

Leserbriefe

zu „Jetzt mal ohne Tier versuchen“ (12/2018)

Wie gut sind andere Tests?

Im Artikel heißt es, dass Organoide zu 88 Prozent erfolgreiche Prognosen erlauben, ob ein Patient auf eine Therapie anspricht. Bei zwölf von 100 Patienten würde also eine Therapie ansprechen, die der Test ausschließt. Diese Fehlerrate scheint mir keine Therapieempfehlungen zuzulassen. Es wäre interessant, die Prognosefehler anderer Tests in diesem Bereich zu kennen. Dr. Achim Knappik

zu „Fahren nach Zahlen“ (13/2018)

Falscher Eindruck

Ich unterstelle keine Manipulationsabsicht, aber leider ist es ein häufig anzutreffender Fehler, dass bei Diagrammen mit flächigen Symbolen (Fahrräder, Zapfsäulen, Kreise) die darzustellenden Zahlen mit nur einer Dimension, horizontal oder vertikal, verknüpft werden. Der visuelle Eindruck ist aber die Fläche. Ansonsten danke für Ihre informative Zeitschrift! Dr. Friedemann Bunjes

zu „Für immer Sommer?“ (13/2018)

Mehr Respekt vor dem Volk

Danke, dass Sie das Thema direkte Demokratie aufgegriffen haben im Zusammenhang mit der Zeitumstellung. Leider vermisse ich den Respekt vor dem Willen des Volkes entsprechend dem Grundgesetz. Eine Online-Meinungsumfrage zeigt zwar den explodierenden Wunsch der europäischen Völker nach mehr direkter Demokratie bei EU-Sachentscheidungen, ist aber kein qualifiziertes Verfahren. Der Umgang seitens der politischen Führungskräfte ist im besten Fall unbeholfen. Dr. Thomas Knott

zu „Niemand hilft mehr den Opfern“ (13/2018)

Massenweise Kontrollen

Zunächst folgte ich dem Interview mit Anne Roth und deren kritischem Blick zur Videoüberwachung zustimmend interessiert – bis zu der Stelle, an der sie behauptete, dass selbst bei einer Erkennungsrate von 95 Prozent noch fünf Prozent der Menschen falsch verdächtigt würden. Fünf als Differenz zwischen 100 und 95 Prozent ist die Verpasserrate. Von 100 real Verdächtigen würden dem System also fünf durch die Lappen gehen. Die Falschalarmrate, die Frau Roth hier meint, wird unabhängig von der Erkennungsrate erhoben. Zu danken ist Frau Roth allerdings, dass sie – wenn auch leider falsch – auf das Problem der Falschalarme überhaupt hingewiesen hat. Nehmen wir mal eine extrem kleine Falschalarmrate von einem Promille, sodass von 1000 harmlosen Menschen im Schnitt nur einer fälschlich verdächtigt würde. Am Berliner Hauptbahnhof mit täglich 300000 Reisenden würde so ein System täglich 300 Falschalarme auslösen. Also muss zur Sicherheit eine Streife für die Personenkontrolle ran, bei einem Promille und 300000 wohl harmlosen Reisenden also 300-mal am Tag, das heißt im Schnitt alle fünf Minuten. Selbst wenn die Bürger das als Preis für ihren Schutz in Kauf nehmen würden, mit einem Vorteil dürfte der Anbieter eines solchen Überwachungssystems nicht werben: Personaleinsparung.

Jürgen Geisler

zu „Eiweiße recyceln wertvolle Metalle“ (01/2019)

Korrektur

In diesem Artikel wurde einer der Forschungspartner verkürzt genannt. Es muss Technische Universität Bergakademie Freiberg heißen! Vielen Dank für die vielen spannenden Artikel. Johannes Storm

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