ROBOTIK
Maschine mit Tastsinn
Wartungsarbeiten in Abwasserkanälen sind ein großes Risiko für Menschen: Krankheitserreger und Chemikalien belasten die Gesundheit. Zukünftig könnte der vierbeinige Roboter ANYmal das Abwassersystems auf Beschädigungen untersuchen. Ein erster Testlauf in der Kanalisation von Zürich verlief erfolgreich.
ANYmal, der seit 2009 vom Robotic Systems Lab und dem Spin-off ANYbotics der ETH Zürich entwickelt wird, verfügt über eine Federung, die dem biologischen Muskelsystem nachempfunden ist. So kann er die von seinen Beinen eingesetzte Kraft kontinuierlich kontrollieren und, anders als mit Rädern, autonom auf Hindernisse und Unebenheiten reagieren.
Die 3D-Kameras und Lasersensoren, mit denen sich die Maschine normalerweise orientiert, schwächeln jedoch im Kanal, wo der Boden nass und die Luft dunstig ist. Für den Roboter wird daher zusätzlich ein Tastsinn entwickelt.
Mit Sensorfüßen erkennt der Roboter die Bodenbeschaffenheit und kann dadurch seine Schritte bewusst platzieren. Bei seinem Testlauf in der Züricher Kanalisation haben die Forscher verschiedene Aufsätze für die Füße ausprobiert. Angedacht ist der Einsatz des Roboters in Extremsituationen. COSIMA ERMERT