MIT Technology Review 8/2019
S. 24
Am Markt

Ernährung

Die Cloud grillt mit

Für Profigriller und solche, die es werden wollen, ist der GrillEye Pro Plus gedacht. An das Grillthermometer kann man bis zu acht Sensoren anschließen, mit denen man den Garstand gleich mehrerer Fleischstücke (oder die verschiedenen Bereiche eines Bratens) überwachen kann. Ausgeliefert wird das Gerät jedoch nur mit zwei Sensoren. Auf dem 2,7 Zoll großen Bildschirm, der auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch gut ablesbar sein soll, kann man den aktuellen Steak-Status live mitverfolgen.

Doch das ist noch nicht alles: Das Gerät kommt dank eingebauter Funktechnik (WLAN und Bluetooth) mit einem Anschluss an die Cloud. Per App und Internet-Anbindung kann man sich Rezepte aus dem Netz besorgen, Grilltipps einholen oder Anleitungen durchgehen, wie man besonders schwierige Gerichte hinbekommt. Zudem gibt es eine Warnfunktion, wenn ein Sensor die gewünschte Temperatur erreicht.

Produkt: GrillEye Pro Plus Hersteller: G&C Ltd. Preis: 95 Euro Link: grilleye.com/grilleye_pro_plus

Mode

Nerd-Chic für Fortgeschrittene

Das Start-up Glitch vertreibt Kleidung, die von einer künstlichen Intelligenz entworfen wurde. Die Informatikerinnen Pinar Yanardag and Emily Salvador vom MIT Media Lab haben es 2018 gegründet. Sie hatten ein generatives neuronales Netz (GAN) mit Bildern aus historischen Modemagazinen trainiert. Das GAN lieferte ihnen daraufhin neue Entwürfe im Stil der 30er- und 40er-Jahre. Das erste Produkt von Glitch ist ein kleines Schwarzes mit einem auffälligen schrägen Saum. In der Asymmetrie-Kollektion sollen demnächst ähnliche Kleider folgen.

Produkt: Little Black Dress Hersteller: Glitch Preis: 75 Dollar Link: glitch-ai.com

Infotech

Rechner mit Holo-Display

Einen PC für sehr spezielle Anwendungen hat der amerikanisch-chinesische Hersteller Looking Glass Factory produziert. Der Looking Glass Pro besteht aus einem Kompaktsystem von Intel (NUC) und einer ausreichend schnellen Grafikkarte. Das Besondere ist jedoch der mitgelieferte Bildschirm. Das knapp 16 Zoll große Display steckt in einem Glaskasten und bildet Inhalte ab wie ein Hologramm. Man kann Objekte so von mehreren Seiten betrachten.

Zusätzlich gibt es noch einen ausklappbaren Touchscreen, um Inhalte zu navigieren. Gedacht ist der Looking Glass Pro unter anderem für Mediziner, die Aufnahmen aus Körperscannern betrachten wollen, aber auch für Produktdesigner oder Entwickler von Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Anwendungen. All das geht ohne Headset direkt auf dem Bildschirm. Billig ist der Spaß allerdings nicht.

Produkt: Looking Glass Pro Hersteller: Looking Glass Factory Preis: 6000 Dollar Link: lookingglassfactory.com/products/the-looking-glass-pro

SPIELe

Kaufen auf Zuruf

Die Ära des bargeldlosen Zahlungsverkehrs hat nun auch Monopoly erreicht: Die neue Version „Voice Banking“ kommt ganz ohne Spielgeld aus. Stattdessen gibt es einen batteriebetriebenen Lautsprecher in Form eines Zylinderhuts, der auf das Spielfeld gestellt wird. Will ein Spieler eine Straße kaufen, ein Haus bauen oder Miete zahlen, drückt er einen ihm zugewiesenen Knopf und gibt ein entsprechendes Sprachkommando. Der Zylinder aktualisiert dann automatisch alle Konten. Auf Anfrage gibt er auch alle Spiel- und Kontostände bekannt. Kopfrechnen ist nicht mehr nötig, mogeln nicht mehr möglich. Dadurch, dass es nur noch maximal vier Spieler und zudem weniger Straßen gibt, wird das Spiel zusätzlich beschleunigt. Eine Verbindung zum Internet baut der Hut laut Hersteller nicht auf. Das Spiel ist seit Anfang Juli auf dem US-Markt. Wann die deutschsprachige Version erscheint, ist noch offen.

Produkt: Monopoly Voice Banking Hersteller: Hasbro Preis: 40 Euro Link: hasb.ro/2XlxF93