Die Smart Meter kommen – nun aber wirklich!
2020 werden intelligente Stromzähler zur Pflicht für größere Privathaushalte. Sie sollen die Energiewende voranbringen, nur leider wurde vergessen, den Stromkunden Vorteile zu bieten.
Eigentlich sollten vernetzte Stromzähler („Smart Meter“) schon ab 2010 in die Haushalte einziehen – zumindest bei Neubauten und umfangreichen Sanierungen. So hatte es der Bundestag 2008 beschlossen (siehe TR 1/2010, S. 32). Eine – freiwillige – Nachrüstung begann allerdings erst Ende 2018. Zur Pflicht werden sollen sie für größere Privathaushalte nun 2020.
Dass es bisher nicht vorangegangen ist, liegt an der aufwendigen Zertifizierung durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) – schließlich übertragen die Zähler per Mobilfunk sensible Daten. Der Gesetzgeber hat die Pflicht zum Einbau daran geknüpft, dass mindestens drei zertifizierte Modelle auf dem Markt sein müssen. 2018 und 2019 bekamen die ersten beiden Geräte den amtlichen Segen – die Produkte der Power Plus Communications AG sowie der Sagemcom Dr. Neuhaus GmbH. Mit einer dritten Zertifizierung wird in Kürze gerechnet. „Der Zertifizierungsaufwand ist deutlich höher als erwartet“, erklärt das BSI, das im Zulassungsprozess die technischen Anforderungen mit den Herstellern abstimmt. Offensichtlich werde gern der Schwarze Peter zwischen allen Beteiligten hin- und hergeschoben.