Aktuell

Solarenergie

Bedampft statt gesägt

Wafer der neuen Generation.

Foto: Nextwave

Mit hocheffizienten Verfahren kann es gelingen, wieder eine wettbewerbsfähige Solarzell-Produktion in Deutschland zu etablieren. Dieses Ziel verfolgt das Freiburger Unternehmen NexWafe, ein Spin-off des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme, mit aufgedampften Silizium-Wafern. Normalerweise werden monokristalline Rohlinge für Solarzellen von massiven Kristallblöcken Scheibe für Scheibe abgesägt. Das neue Verfahren soll bis zur Hälfte des Materials einsparen und damit die Produktionskosten deutlich senken.

Für die Herstellung verdampfen die Freiburger Siliziumverbindungen wie Trichlorsilan. Bei 1300 Grad setzen sich aus dem Gas Siliziumatome auf einem monokristallinen „Saat-Wafer“ ab und bilden eine ebenfalls monokristalline Schicht von 80 bis 120 Mikrometern. Dank einer zuvor aufgebrachten Trennschicht kann der aufgedampfte Wafer abgelöst werden. Seine Qualität ist bereits jetzt mit klassischen Wafern vergleichbar, nach weiteren Optimierungen soll sie überlegen sein.

Derzeit wird die Pilotfertigung in Freiburg auf eine Kapazität von einer Million Wafer pro Jahr hochgefahren. Bis 2023 soll eine deutlich größere Fertigung in Bitterfeld stehen, um bis zu 450 Millionen Wafer pro Jahr zu fertigen – genug für Solarzellen mit 2500 Megawatt Leistung.

Jan Oliver Löfken

App des Monats

Hokuspokus Verschwindibus

Eigentlich sollte das Smartphone ein sicherer Ort für Persönliches sein. Aber schnell ist das Wischmuster zum Entsperren verraten, und die PIN ist ohnehin seit Ewigkeiten dieselbe. Mit der App „Hideaway“ vom deutschen Software-Entwickler SRT lassen sich die kleinen und großen Geheimnisse unauffällig und gut gesichert verbergen. Das ist zum Beispiel praktisch, wenn man sein Diensttelefon privat nutzt.

Das Einrichten erfordert die Eingabe einer PIN, nimmt einen Fingerabdruck und bietet das Anlegen eines sogenannten Arbeitsprofils an. Damit lässt sich die App unauffällig mit einem beliebigen Namen auf der Smartphone-Oberfläche ablegen. Das lässt sich aber auch noch nachträglich über die Einstellungen einrichten.Die App selbst ist sehr übersichtlich und intuitiv zu bedienen. Man kann einzelne Dateien in ihr verstecken, ebenso wie Apps oder App-Doubles. Eine zweite Liste mit Kontakten oder ein Messenger-Klon sind schnell ins Hideaway verschoben. Allerdings ist für einen getarnten Messenger eine zweite Telefonnummer nötig.

Im Hideaway sind die Apps eingefroren und lassen sich durch eine – sehr kurze – Berührung aktivieren. Dann arbeiten die getesteten Apps einwandfrei und unabhängig von den Profilen des Originals. Sobald sich der Bildschirm sperrt, schließen sie sich allerdings sofort und frieren im Hideaway wieder ein. Um sie erneut zu starten, ist jedes Mal eine neue Authentifizierung im Hideaway nötig, und die gewünschte App muss neu gestartet werden. Das ist konsequent und sicher, der Aufwand lohnt sich aber nur für wirklich sensible Daten.

JO SCHILLING