Das Klima und die Grenzen der Stadtplanung
Zu viel Verkehr ist nicht zwingend die Folge falscher Stadtplanung. Es ist die natürliche Konsequenz gesellschaftlichen Fortschritts.
Die Verkehrsentwicklung in Deutschland ist in den vergangenen Jahrzehnten durch eine starke Zunahme des Verkehrsaufkommens gekennzeichnet. Diese Entwicklung hat zum Teil ihre Ursache in Wechselwirkungen zwischen Raum und Verkehr, wird jedoch vornehmlich durch sozialen Fortschritt befördert. Die gesellschaftlichen und räumlichen Treiber können jedoch nicht auf kommunaler Ebene beeinflusst werden, sodass eine integrierte Standort- und Verkehrsplanung nicht mit der Vermeidung von CO2-Emissionen begründet werden sollte. Vielmehr sollte ihr Beitrag zu weiteren Zielen der Stadtentwicklung in den Vordergrund gestellt werden.
Raumstrukturen beeinflussen das Verkehrsverhalten, ebenso wie Verkehr auf den Raum einwirkt. Zum einen fungieren sinkende Raumwiderstände (vor allem durch Infrastrukturausbau und zunehmenden Pkw-Bestand) als Treiber disperser und entmischter Siedlungsentwicklung in geringer Dichte, zum anderen wirkt diese Siedlungsentwicklung wiederum als Treiber des Infrastrukturausbaus, steigender Motorisierung und Zunahme der zurückgelegten Distanzen.