Gedanken lesen für den Krieg
In einem neuen Projekt der amerikanischen Militärforschungsbehörde Darpa werden Gehirn-Computer-Schnittstellen entwickelt, die „Drohnenschwärme in Gedankenschnelle“ steuern sollen. Was, wenn es gelingt?
Im August 2019 saßen drei Doktoranden der Carnegie Mellon University in einem kleinen, fensterlosen Kellerlabor zusammen, um ein Stück Mäusehirn mit Strom anzuregen. Das Hirnfragment aus dem Hippocampus sah aus wie eine feine Scheibe Knoblauch. Sie badete in einer Lösung aus Salz, Glukose und Aminosäuren, was sie in gewisser Weise am Leben hielt: Ihre Neuronen feuerten, und eine spritzenähnliche Metallsonde maß ihre Reaktion.
Ein Monitor zeigte den Forschern Reiz und Reaktion an: Auf Stromstöße der Elektroden folgte Millisekunden später die Zündung der Neuronen. Später positionierten sie ein Material mit den elektrischen und optischen Eigenschaften eines menschlichen Schädels zwischen das Hirngewebe und die Elektroden, um zu sehen, ob sie den Hippocampus auch durch den simulierten Schädel hindurch anregen konnten.