Die Vermessung des Glücks
Ob mit Stimmungs-Trackern, über die Erfassung von Hirnwellen oder mithilfe von Big-Data-Psychologie: Privatleute, Unternehmen und Wissenschaftler versuchen das Glück zu messen und zu optimieren. Wie verändert das unser Leben?
Glück ist für den US-Amerikaner Hugo Huyer ein Datensatz. Der Coach für psychische Gesundheit erfasst seit sechs Jahren jeden Tag sein Wohlbefinden. Am Ende eines Tages zieht er Bilanz und gibt auf einer Skala von 1 bis 10 an, wie glücklich er war. Mithilfe eines Templates berechnet er Trends und Statistiken seiner Stimmung. Huyers Credo: „Was sich messen lässt, kann man auch managen“. Auf seiner Homepage trackinghappiness.com berichtet er von seinen Erfahrungen und ermutigt andere, es ihm gleichzutun.
Haben wir zunächst unsere Schritte mit Fitnessarmbändern vermessen und per App jede Kalorie gezählt, erreicht der Trend zur Optimierung nun unsere Innenwelt. Glück, eigentlich ein subjektives Gefühl, entwickelt sich zur objektiven Zahl, die es zu steigern gilt. Damit einher geht ein Trend in der Wissenschaft: Forscher durchforsten große Datenberge auf der Suche nach Markern von Glück – oder besser gesagt: von subjektivem Wohlbefinden. Denn für Forscher ist das große Gefühl Glück ein allzu schillerndes Konzept. „Subjektives Wohlbefinden“ ist da leichter greifbar und umfasst einerseits eine emotionale Komponente, die positiven und negativen Gefühle und Stimmungen. Andererseits die kognitive Bewertung des eigenen Lebens, die Lebenszufriedenheit.