Aktuell

LUFTFAHRT

Ein Jahr in der Stratosphäre

Bis zu zwölf Monate soll das autonome Solarflugzeug „Phasa-35“ in der Luft bleiben können, versprechen die Entwickler von BAE Systems und Prismatic. Eigentlich sollte die Drohne schon ab Juni 2018 erhältlich sein. Im Februar 2020 hob sie nun tatsächlich in Australien zu ihrem Erstflug ab. Dabei konnten nach Angaben des Herstellers alle Werte zu Aerodynamik, Leistung und Energieeffizienz bestätigt werden. Zudem konnte das filigrane Flugzeug trotz „signifikantem“ Seitenwind autonom landen.

Phasa-35 könnte eine Alternative zu Satelliten werden.

Foto: BAE Systems

Die Phasa-35 hat eine Spannweite von 35 Metern, eine Leistung von 300 bis 1000 Watt und soll mit einer Geschwindigkeit von 93 bis 145 Kilometern pro Stunde in 15 bis 21 Kilometern Höhe kreisen. Solarzellen und Lithium-Ionen-Batterien versorgen den Flieger mit Strom. Die 15 Kilogramm Nutzlast können aus Überwachungskameras, Sensoren oder Mobilfunkstationen bestehen, was Phasa-35 zu einer preiswerten Alternative zu Satelliten macht. In rund einem Jahr soll sie marktreif sein.

GREGOR HONSEL

Exoskelette

Schneller dank Sprungfedern

Mit passiven Exoskeletten könnten Menschen erheblich schneller rennen als bisher. Zu diesem Ergebnis kommen amerikanische Robotikforscher, die das theoretische Potenzial von passiven Exoskeletten detailliert berechnet haben.

Amanda Sutrisno und David J. Braun vom Biomechanik-Labor der Vanderbilt University in Nashville entwickelten dafür ein Rechenmodell. Dabei betrachteten sie ausschließlich passive Systeme, die auf jede Art von Motorunterstützung verzichten. In das Modell flossen wichtige Parameter wie Luftwiderstand, die Steifigkeit verfügbarer Sprungfedern und auch die Belastungsgrenzen von Knochen und Gelenken eines Menschen mit ein.

Ihr Ergebnis: Mit einem speziellen System aus Sprungfedern wäre eine Laufgeschwindigkeit von 20,9 Metern pro Sekunde (75 km/h) möglich. Das wäre eine Steigerung gegenüber den weltschnellsten Läufern um 70 Prozent (DOI: 10.1126/sciadv.aay1950).

Gebogene Prothesen aus Kohlefaser-Werkstoffen erreichen die theoretisch nötigen Parameter dafür jedoch nicht. Vielmehr müsste erst ein komplizierter konstruiertes System aus Sprungfedern und Seilzügen entwickelt werden.

JAN OLIVER LÖFKEN

watchlist politik

E-Autos Laden an Wohnhäusern

Das Bundesjustizministerium hat einen Gesetzentwurf zum Rechtsanspruch auf den Einbau einer häuslichen Ladestation für E-Autos durchs Kabinett gebracht. Bisher mussten Inhaber einer Eigentumswohnung dazu die Zustimmung der Miteigentümer einholen. Das Kabinett hält das gesamtgesellschaftliche Interesse für vordringlich.

Neue Düngeverordnung

Seit April 2020 müssen sich Landwirte nach der neuen Düngeverordnung richten. Der aktuelle Maßnahmenkatalog liegt der EU-Kommission zur Prüfung vor und umfasst etwa eine Aufzeichnungspflicht für ausgebrachte Düngemittel, erhöhte Abstände zu Gewässern sowie entsprechende Strafzahlungen.

Neuauflage des Leistungsschutzrechts

Das Bundesjustizministerium treibt eine Neuauflage des Leistungsschutzrechts für Verleger im Internet voran. Erste konkrete Gesetzesentwürfe sehen keine pauschalen Ausnahmen mehr vor. Nur Auszüge bis zu acht Wörtern – weniger als die Hälfte eines durchschnittlichen Satzes – sollen künftig lizenzfrei bleiben.

Elektronische Patientenakte

Ab Januar 2021 soll die elektronische Patientenakte der Krankenkassen den Austausch zwischen Medizinern und Patienten erleichtern. Ab 2022 enthält sie neben Befunden, Berichten und Röntgenbildern auch Impfnachweise, Untersuchungs- und Bonushefte.

Gegen Hasskriminalität

Das 2017 in Kraft getretene Netzwerkdurchsetzungsgesetz geht in die nächste Runde. Es regelt die Verantwortung der Anbieter sozialer Netzwerke beim Umgang mit Beschwerden über rechtswidrige Inhalte. Es soll durch die kürzlich beschlossene Novellierung verschärft werden.