MIT Technology Review 9/2020
S. 103
Leserbriefe

Leserbriefe

zu „Die Zeit läuft“ (7/2020)

Die Zeit ist bereits abgelaufen

Liest man Ihren Artikel richtig, dann müsste man bereits schreiben: „Die Zeit ist abgelaufen“ oder zumindest „Die Zeit droht abzulaufen“, denn ­alles, was wir gegenwärtig tun, ist nicht dazu angetan, auch nur im Ansatz der von Ihnen beschriebenen ­Situation gerecht zu werden. Deutschland verbraucht gegenwärtig die ­Ressourcen von drei Erden, und es ist nirgendwo ein Ansatz erkennbar, diesen Fehler zu korrigieren. Ins­geheim wissen sehr viele Sachver­ständige, und das weiß ich aus vielen Gesprächen, dass der „point of no ­return“ bereits überschritten ist, dass es aber im Sinne weiterer Forschungsprojekte und anderer Aktivitäten wenig opportun ist, diesen Sachverhalt zu benennen, man ist ja auch lieber Optimist denn Pessimist. Auch unsere diversen Akademien ­bekleckern sich hier nicht mit Ruhm.

Prof. Dr. rer. nat. Bernhard Wolf

zu „Beim Abnehmen zusehen“ (8/2020)

Daten gegen fraglichen Nutzen

Gesundheitsdaten gehören lokal gespeichert, nicht in einer App oder bei Apple. Dazu ist der Nutzen fraglich. 300 Dollar, um welche Informationen zu bekommen? Dauerhafte Reduktion der Nahrungszufuhr oder, besser noch, mehr Bewegung sind angesagt. Auch in Kombination.

Starfire2009 via TR Online

zu „Günstige Armprothesen aus dem 3D-Drucker“ (8/2020)

Überteuert

Wenn es einem Start-up gelingt, ein solches Produkt mit Gewinn für ein Fünftel des Preises zu verkaufen, der für das billigste Wettbewerbsmodell aufgerufen wird, dann zeigt das – ­neben der höchst anerkennenswerten Leistung des Gründers – vor allem eins: Die Wettbewerber haben ein Ethikproblem. Sie sind gierig, und ihnen fehlt es an sozialer Verantwortung. Zwar ist es richtig und sinnvoll, dass teure Forschungsarbeit finanziert werden muss – es ist aber in der Tat offenkundig, das einige Konzerne ein Vielfaches ihrer Kosten über absurde Preise hereinzuholen versuchen.

Fusionsramme via TR Online

Liebe Leserinnen und Leser,

technische Innovationen verändern die Welt, in der wir leben. Wir tun unser Bestes, diese Entwicklungen nicht nur zu beschreiben, sondern auch einzuordnen. Aber liegen wir damit auch richtig? Wo haben wir vielleicht voreilig gejubelt, wo welche Entwicklung falsch eingeschätzt?
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