Was macht eigentlich ein TGA-Ingenieur?
Ob Wohn- oder Unternehmensgebäude, Forschungsinstitute oder Kliniken: Der TGA-Ingenieur ist dafür zuständig, die technische Gebäudeausrüstung (TGA) so zu planen und umzusetzen, dass alle Bereiche reibungslos miteinander arbeiten.
Große und kleine Rohre, Lüftungsanlagen, zahllose Leitungen für Wasser, Gas und Elektrik, Computer und Messapparaturen: ein komplex ineinandergreifendes Technik-Labyrinth sorgt dafür, dass im Aachener Center for Digital Photonic Production (CDPP) alles wie geschmiert funktioniert.
Die Übersicht bei dieser Komplexität zu behalten, ist die größte Aufgabe der Technischen Gebäudeausrüstung (TGA). Der TGA-Ingenieur kümmert sich um sämtliche Gewerke: Wärme-, Heiz- und Sanitärtechnik, Abfallentsorgung, Elektro-, Netzwerk- und Raumlufttechnik, Kühlsysteme, Aufzüge sowie Telefon- und Daten-, Sicherheits- und Überwachungssysteme.
„Dies ist eine sehr komplexe und verzahnte Disziplin innerhalb des Planungs- und Bauprozesses“, erklärt Dirk Beyer, geschäftsführender Partner beim Aachener Beratungs- und Planungsunternehmen Carpus+Partner. Er ist Chef der TGA-Teams, die komplexe Bauprojekte bis zur Fertigstellung betreuen.
Der TGA-Ingenieur koordiniert beim Bau Baufirmen, Techniker, Statiker oder Brandschutz-Experten. Er erstellt die technischen Unterlagen und spielt größere Bauvorhaben mit Simulationsprogrammen durch, damit beispielsweise die Heiztechnik mit der Raumlufttechnik harmoniert. Sein Arbeitsplatz ist der Computer – stehen Wartungsarbeiten an, übernehmen Spezialisten oder Facility-Manager.
Interesse an modernen Computeranwendungen, Technik und Naturwissenschaften, der Zusammenarbeit mit Fachleuten und gute räumliche Vorstellungskraft – dies sind Grundvoraussetzungen für den Beruf. Der Einstieg ist ein Studium der Gebäude-, Versorgungs-, Elektro-, Energietechnik oder des Maschinenbaus.
Mit einem Meisterbrief können sich auch Sanitär-, Heizungs- oder Kältetechnik-Mechatroniker bei der Industrie- und Handelskammer in zwölf Monaten zum TGA-Ingenieur oder -Fachplaner weiterbilden.
Die Möglichkeiten sind breit gefächert: von der Bauplanung als Bauleiter über Teamleiter in der Unternehmensführung bis hin zum Smart Building Engineer. Gemeinsam mit weiteren Unternehmen unterstützt Carpus+Partner zudem den interdisziplinären Bachelorstudiengang Smart Building Engineering an der Fachhochschule Aachen. Joseph Scheppach