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Elektromobilität

Mehr Luft für Lithium

Das von VW mit 250 Millionen Euro mitfinanzierte Start-up QuantumScape meldet Fortschritte bei der lange ersehnten Lithium-Metall-Batterie. Firmenchef Jagdeep Singh kündigte an, VW dürfe die Batterien für 2025 erwarten. Im Labor waren die Akkus in weniger als 15 Minuten zu 80 Prozent geladen und erhielten 80 Prozent ihrer Kapazität über 800 Ladezyklen. Ihre Energiedichte würde die Reichweite von E-Autos um bis zu 80 Prozent vergrößern. Wirklich getestet wurde das aber noch nicht.

Batteriemontage bei VW.

Foto: Volkswagen

Die Technik stützt sich auf ein keramisches Festkörperelektrolyt, das auch als Separator dient. Das verwendete Material will Singh nicht verraten. Doch Patentanmeldungen lassen Batterieexperten vermuten, dass es sich um das Oxid LLZO handelt. Die zweite Errungenschaft ist die (quasi) fehlende Anode. Beim Laden wandern die Lithium-Ionen von der Kathode durch den Separator zum anderen Ende der Batterie und bilden dort eine flache Schicht. Beim Entladen kehrt fast das gesamte Lithium zur Kathode zurück. Es gibt an der Anode kein Wirtsmaterial wie Graphit mehr, das die Ionen zeitweise beherbergt und nicht zur Energiespeicherung beiträgt. Gewicht, Volumen und Herstellungskosten der Batterie sinken dadurch.

Bislang hat QuantumScape allerdings nur eine einlagige Batterie getestet. Eine Autobatterie bräuchte Dutzende von Lagen. Kritiker bezweifeln daher die Prognose von QuantumScape.

BEN SCHWAN / JAMES TEMPLE

Ernährung

Laborfleisch mit Geschmacksträgern

Im Labor kultiviertes Kunstfleisch besteht bisher meist nur aus Muskelzellen. Entscheidend für den Geschmack ist aber auch Fett. Forscher der kanadischen McMaster University haben nun beide Komponenten zusammengebracht. Dazu züchteten sie zunächst Muskel- und Fettzellen von Mäusen aus Vorläuferzellen zu 100 Mikrometer dünnen und zehn Zentimeter breiten Gewebescheiben heran. Diese Scheiben schichteten sie übereinander. Die Muskel- und Fettzellen verbanden sich miteinander, die Scheiben zogen sich auf etwa 3,5 Zentimeter Breite zusammen und wurden dicker. „Es ließen sich 100 bis 500 Schichten stapeln und wären dann ein bis etwa fünf Zentimeter dick“, schreiben die Forscher im Fachjournal „Cells Tissues Organs“. Durch Variation der Nährlösung konnten sie den Fettgehalt zwischen 5 und 35 Prozent justieren.

Mit Kaninchen-Zellen haben die Forscher bereits reine Fleischscheibchen gezüchtet und gekocht. „Es fühlte sich an und schmeckte wie Fleisch“, sagten sie der Universitätszeitung. Es sei vermutlich noch nötig, das Gewebewachstum durch elektrische und mechanische Reize zu unterstützen. Das Verfahren eigne sich auch für Rind, Schwein oder Huhn, glauben sie.

Die Forscher haben das Start-up Caro Meats gegründet, um die Technik zur Marktreife zu bringen.

Im Labor lassen sich Mausmuskelzellen (rosa) zusammen mit Fettzellen züchten.

VERONIKA SZENTPÉTERY-KESSLER

watchlist politik

Gegen Fake-Bewertungen

Das Bundeskabinett hat Ende Januar einen Gesetzentwurf verabschiedet, der gefälschte Produktbewertungen unterbinden soll. Ergreift etwa ein Plattformbetreiber keine ausreichenden Maßnahmen gegen solche Bewertungen, haben Kunden Anspruch auf Schadensersatz. Zudem können Behörden ein Bußgeld verhängen. Das Gesetz setzt eine europäische Richtlinie um.

Für einheitliche Ladegeräte

Die EU-Kommission will sich stärker für einheitliche Ladegeräte einsetzen als bisher. Das geht aus internen Dokumenten hervor, die netzpolitik.org vorliegen. Bisher setzte die EU auf freiwillige Zusagen der Hersteller, scheiterte aber am Widerstand Apples. Im Sommer will die Kommission nun einen neuen Gesetzesvorschlag vorlegen. Er soll Geräte mit „ähnlichen Stromanforderungen“ einschließen, darunter neben Smartphones und Notebooks auch Kopfhörer, Kameras, E-Book-Reader, mobile Boxen und Fitnesstracker. Für drahtloses Laden möchte die EU ebenfalls einen einheitlichen Standard festschreiben.

Gegen ständige Erreichbarkeit

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sollen ein Recht darauf erhalten, während ihres Urlaubs, am Wochenende, nach Feierabend oder in der Elternzeit nicht erreichbar zu sein, fordert das EU-Parlament. Wer für seinen Arbeitgeber nicht ständig ansprechbar sein möchte, müsse vor negativen Folgen geschützt werden.

für sauberere Akkus

Die EU-Kommission will Batterien für E-Autos umweltfreundlicher machen. Alle Batterien für den EU-Markt sollen einheitliche Kriterien erfüllen, egal wo sie hergestellt wurden. Dazu gehören eine umwelt- und sozialverträgliche Gewinnung der Rohstoffe, Mindeststandards für die Lebensdauer sowie eine höhere Recyclingquote.