Aktuell

PSYCHOLOGIE

Zwiegespräche mit Träumenden

Forscher aus Europa und den USA konnten mit Klarträumern direkt interagieren, ohne sie aufzuwecken. Sie stellten einfache Rechenaufgaben oder Ja-Nein-Fragen, teils per Sprache, teils per Licht oder Berührung gemorst.

„Wir wussten nicht, ob die Probanden Sprache einer Traumfigur statt uns zuschreiben“, sagt Kristoffer Appel von der Uni Osnabrück. „Morsezeichen kommen seltener im echten Leben und Träumen vor“. Tatsächlich konnten die Probanden die Nachrichten aus der Wachwelt oft als solche erkennen, auch wenn sie sie in ihren Traum einbauten. Morsezeichen wurden dann zu blinkenden Deckenlampen, Gesprochenes ertönte aus dem Radio.

In 18 Prozent der Fälle gaben die Testpersonen eine richtige Antwort. Rechenaufgaben beantworteten sie mit der Zahl von Augenbewegungen, für Ja und Nein spannten sie verschiedene Gesichtsmuskeln an.

Die Forscher hoffen, damit neue Möglichkeiten für den Umgang mit Albträumen und Traumata zu eröffnen.

Elektrische Gehirnsignale des schlafenden Probanden Christopher Mazurek

Foto: Northwestern University

VERONIKA SZENTPÉTERY-KESSLER

AUGMENTED REALITY

Konzert im Wohnzimmer

Mit normalen Smartphones will das britische Start-up Blank XR Musiker ins heimische Wohnzimmer holen. Die Software namens Immortal XR soll noch dieses Jahr erscheinen. Aufgezeichnet werden die Künstler mit einer 360-Grad-Kamera. Wiedergabegeräte sind Smartphones, die die Darstellung von AR erlauben – also die Platzierung virtueller Objekte im Raum. Apple etwa verbaut bei einigen aktuellen iPhones Lidar-Sensoren, welche die Platzierung verbessern.

Neben Konzerten soll es auch eine interaktive Komponente geben. Dazu werden Audioclips, Tweets und Social-Media-Beiträge erfasst. Eine Demo-Anwendung nutzt die Stimme der britischen Künstlerin Grimes. Ihre Stimme wurde über maschinelles Lernen so zerlegt, dass sie beliebige Sätze realitätsnah sprechen kann. So könnten Künstler ihren Avatar auf die Piste beziehungsweise zu den Fans schicken. Was der Spaß für die Nutzer kosten wird, ist noch unklar.

Aus den Punktewolken sollen 3D-Avatare erstehen.

Foto: Blank XR

BEN SCHWAN