MIT Technology Review 6/2021
S. 34
Fokus II
Smart Cities
Foto: Stone/Getty Images

Falsch verdrahtet

Smart Cities haben nicht die greifbaren Verbesserungen gebracht, die sich viele erhofft haben. Was Städte heute wirklich brauchen.

Von Jennifer Clark, Übersetzung: Gregor Honsel

Der Rummel begann 2010 mit IBMs „Smarter Cities Challenge“. Das Unternehmen versprach, Technologie im Millionenwert an Städte zu vergeben, die ihre Infrastruktur verbessern wollten. Viele philanthropische Organisationen, darunter Bloomberg Philanthropies und die Rockefeller Foundation, starteten in den USA ähnliche Veranstaltungen. So entstand ein Wettbewerb, bei dem die Städte gegeneinander um kostenlose Produkte und Dienstleistungen von Privatunternehmen kämpften. Nach einem Jahrzehnt an Pilotprojekten und Demonstrationen ist immer noch nicht klar, ob Smart-City-Technologien die Probleme von Städten tatsächlich lösen oder abmildern können.

Viele dieser frühen Initiativen waren Partnerschaften zwischen einzelnen Städten mit Hard- und Softwareherstellern, Dienstleistern und Netzbetreibern, die ganze Pakete aus integrierten Produkten und Dienstleistungen anboten. Dieses industriegeführte Partnermodell ließ wenig Raum für kleine Firmen und Start-ups.