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NEUROLOGIE

Querschnittsgelähmte können wieder laufen

Seit Jahrzehnten suchen Forschende nach Möglichkeiten, die defekten Nervenverbindungen Querschnittsgelähmter zu reparieren. Ein Ansatz ist die epidurale Elektrostimulation (EES): Eine Elektrode im Rückenmark stimuliert die gekappten Nerven und – stark vereinfacht – ein Computer übernimmt die Funktion der Signale aus dem Gehirn. Einen großen Fortschritt dieser Technologie hat nun ein Schweizer Forschungsteam in Nature veröffentlicht (heise.de/s/ZkQb). Dass das grundsätzlich funktionieren kann, hat die Forschungsgruppe bereits 2018 gezeigt.

Die Beinbewegungen der Patienten, die der Computer durch Stimulation der Nervenwurzeln erzeugt, sind nicht die natürlichen Bewegungen. Aber sie geben Querschnittsgelähmten ein Stück Selbstständigkeit zurück.

Foto: EPFL / Alain Herzog 2021

Bereits eine Stunde nach dem Einsetzen der Elektrode konnten die Beine von drei Studienteilnehmern aktiviert und bewegt werden. Bis die Probanden auf ihren Füßen stehend unter ihrer eigenen Körperlast gehen konnten, vergingen allerdings mehrere Monate Training. Dann konnten sie ohne Hilfe kurze Strecken mit einem Rollator gehen, sich selbstständig aufrichten, frei und ohne Hilfe stehen, schwimmen, auf der Straße auf einem Liegerad fahren und auf einem See paddeln. – Jo Schilling