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MYTHOS DES MONATS

„Blitze schlagen nie zwei Mal an der gleichen Stelle ein“

Blitzeinschlag an der See: Warum ereignet sich die Entladung zwischen Himmel und Erde so oft an der gleichen Stelle?

Foto: Shutterstock/Anettphoto

Das Gegenteil ist richtig: Schließlich gibt es meist einen Grund dafür, dass der Blitz an einer bestimmten Stelle eingeschlagen ist – etwa ein hohes Gebäude oder ein anderes prominentes Objekt. Baut sich erneut ein Gewitter auf, dürften sich Blitze aus denselben Gründen zu denselben Orten hingezogen fühlen. Oft schlagen Blitze auch in schneller Folge unmittelbar nacheinander an derselben Stelle ein. Wie ist das möglich? Eigentlich sollte sich die Spannung zwischen Himmel und Erde doch schon beim ersten Einschlag abgebaut haben. Forschende der Rijksuniversiteit Groningen haben nun eine mögliche Erklärung für dieses Phänomen gefunden (heise.de/s/jAP2).

Sie nutzten ein europaweit verknüpftes Netz von Radioantennen namens LOFAR („Low Frequency Array“), um dreidimensionale Bilder aller elektrischer Aktivitäten in einer Gewitterwolke zu erstellen. Dabei entdeckten sie, dass es neben dem zentralen Plasma-Kanal, über den die Entladung eines Blitzes erfolgt, weitere kleine Plasmatunnel gibt. Diese „Nadeln“ ziehen Ladung vom Hauptkanal ab und unterbrechen ihn dadurch immer wieder kurzzeitig. Die Folge: Der Blitz kommt ins Stottern. – Gregor Honsel