MIT Technology Review 6/2022
S. 103
Review
Ausprobiert

Das Gespräch am Nebentisch

Apples Bluetooth-Ohrstöpsel lassen sich auch als Hörhilfe einsetzen. Verschafft mir das ein Supergehör – oder hilft es wenigstens im Alltag?

Die AirPods Pro lassen sich laut Apple auch als Hörhilfe einsetzen. Wie gut funktioniert das wohl?, Bild: Apple Inc.
Die AirPods Pro lassen sich laut Apple auch als Hörhilfe einsetzen. Wie gut funktioniert das wohl?
Bild: Apple Inc.

Als Apple im Oktober 2021 verkündete, seine AirPods-Pro-Kopfhörer ließen sich jetzt auch als „Konversationsverstärker“ nutzen, wurde ich neugierig. Schließlich hatte TR bereits 2018 über Fortschritte bei „Hearables“ berichtet, die als Hörverstärker und persönliche Assistenten dienen sollten. Nach anfänglicher Euphorie hatten sich die ersten Geräte jedoch nicht durchgesetzt. Sollte Apple die Probleme jetzt geknackt haben?

Nicht dass ich wirklich schlecht höre – dachte ich jedenfalls. Mich reizte vielmehr die technische Erweiterung der eigenen Sinne. Bis ich von einer Hörtest-App auf den Boden der Tatsachen geholt wurde. Die Mimi-Hörtest-App des Berliner Unternehmens Mimi Hearing Technologies lässt mich konzentriert auf leises Piepen in verschiedenen Frequenzbereichen lauschen. Das Ergebnis: Um die 20 Dezibel Hörverlust misst die App, vor allem im höheren Frequenzbereich. Nicht schlimm, aber doch ein „leichter“ Hörverlust. Vielleicht helfen die AirPods ja doch? Funfact: Eigentlich hatte ich mir die Dinger seinerzeit kauft, weil ich weniger hören wollte, und nicht mehr. Denn wenn ich im Herbst und Winter mit der Straßenbahn zur Arbeit fahre, habe ich oftmals keine Lust auf die Telefonate und Gespräche meiner Mitreisenden.