Ein Herz vom Schwein
Die Nachricht von der ersten Transplantation eines Schweineherzens auf einen Menschen ging um die Welt – und mit ihr die Hoffnung, dass schwer Herzkranke künftig schneller ein gesundes Ersatzorgan bekommen können. Die Operation zeigt: Die Hoffnung ist berechtigt.
Weshalb gerade David Bennett als Patient weltberühmt werden sollte, kann niemand so genau erklären. Jedenfalls stellte Muhammad Mohiuddin, Direktor des Herztransplantationszentrums am Medical Center der University of Maryland, bei der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA einen Antrag auf „Anwendung aus Mitgefühl“ für Bennett: Er sollte der erste Mensch werden, dem ein Schweineherz transplantiert wird.
Bennett war ein 57-jähriger Handwerker mit fortgeschrittener Herzschwäche und Rhythmusstörungen. An seinem Zustand war er selbst nicht unbeteiligt – seine Ärzte bemängelten, dass er sich nicht an die verordneten Therapien gehalten habe und nicht mitgeholfen habe, seinen Blutdruck unter Kontrolle zu bekommen. Also verweigerten sie ihm die Transplantation. Spenderorgane seien zu selten und kostbar, als dass sie jemandem gegeben würden, der sich vermutlich anschließend nicht ordentlich darum kümmere, sagte Mohiuddin.