Das Speed-Pe(n)delec
S-Pedelec und Liegerad – diese Kombination ist einmalig. Aber wo ist sie sinnvoll? Unser Autor testet drei Szenarien.
Liegeräder sind bekannt für hervorragende Aerodynamik und bequeme Sitzposition. Kommt noch ein starker Motor dazu, der bis Tempo 45 unterstützt statt wie bei einem normalen Pedelec bis 25 km/h, klingt das nach einer spannenden Kombination. Das Speedmachine S-Pedelec von HP Velotechnik ist nach Angaben des Herstellers das erste Serienrad dieser Bauart mit europäischer Typgenehmigung. Doch damit sind auch Einschränkungen verbunden, denn laut Gesetz gelten S-Pedelecs nicht als Fahrräder, sondern als Kleinkrafträder. Es gilt Helm-, Versicherungs- und Kennzeichenpflicht. Radwege und geöffnete Einbahnstraßen sind verboten. Wie alltagstauglich kann ein solches „Fahrrad“ dann überhaupt noch sein?
Zuerst fahre ich meine Kölner Rennradrunde: am Rhein entlang, wenig Verkehr, glatte Wege. Die Sitzposition der Speedmachine ist höher als erwartet, auf Augenhöhe mit einem VW Golf. Die Armhaltung ist erstaunlich entspannt. Auch anfahren ist gar nicht schwer: Ich nehme einen kleinen Gang, trete los und schon schiebt mich der Heckmotor an. Außerhalb der Stadt reicht sogar die Unterstützungsstufe 2 von 5 und mittelkräftiges Treten im hohen Gang, um den Top-Speed von 45 km/h zu halten.