MIT Technology Review 5/2024
S. 60
Report
Schifffahrt
Das Containerschiff Rena lief 2011 vor der Küste Neuseelands auf ein Riff. Dabei gingen nicht nur mehrere hundert Tonnen Öl ins Meer, sondern auch Dutzende Container.
Das Containerschiff Rena lief 2011 vor der Küste Neuseelands auf ein Riff. Dabei gingen nicht nur mehrere hundert Tonnen Öl ins Meer, sondern auch Dutzende Container.
Foto: action press / NZDF

Container über Bord!

Große Frachter können bei rauer See stapelweise Container verlieren. Ein deutsches Forschungsprojekt will sie intelligent machen, um schlimme Havarien zu verhindern.

Susanne Donner

Der Champagner, der 2015 zur Einweihung des gigantischen Frachtschiffs MSC Zoe in Hamburg floss, war vergessen, als das Schiff 2019 im Wattenmeer havarierte. Bei rauer See verlor der Riese nahe Borkum und Ameland 342 Container. Erst fünf Stunden später fiel das der Besatzung auf.

Die Katastrophe ist kein Einzelfall. Insbesondere große Frachtschiffe verlieren immer wieder Container. Allein in den vergangenen drei Jahren sollen nach Schätzungen des Branchenverbandes World Shipping Council etwa 7000 Stahlboxen über Bord gegangen sein. Die Besatzung bemerkt den Verlust häufig nicht direkt, besonders bei Sturm oder Nacht.