Strom vom Gipfel
An Schweizer Berghängen sollen großflächige Solarkraftwerke entstehen – und gerade im Winter dringend benötigte Energie produzieren. Wissenschaftler:innen arbeiten daran, die Anlagen unter widrigsten Bedingungen zu errichten.
Zur Zukunft geht es über ganz viel Geröll. Zwischen Stein und Schotter, auf etwa 2500 Metern Höhe, ragen plötzlich sieben Solarpaneele aus dem Boden. Die Module sind auf einem massiven Stahlgestell im Boden des Parsenn-Gebiets verankert, hoch über dem Schweizer Wintersport- und Konferenzort Davos. Die Besonderheit: Alle Paneele sind mindestens zwei Meter über dem Felsen angebracht. Und fast jedes Paneel ragt in einem anderen Anstellwinkel der Sonne entgegen, die an diesem Sommertag auf die karge Landschaft knallt.
Dieses Durcheinander sorgt für wertvolle Daten: Die 2017 aufgestellte Testanlage liefert Erkenntnisse, wie Photovoltaik für den Einsatz im hochalpinen Gelände optimiert werden kann. Dabei geht es jedoch weniger um die Erträge im Hochsommer. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten daran, winterfeste Solarparks in den Bergen aufzubauen – teils nahe an bereits erschlossenen Skigebieten, teils entlang bisher unberührter Bergflanken.