Alter statt neuer Mac: Warum die Weiternutzung viel nachhaltiger ist als der Neukauf

Bei der Produktion eines jeden Macs entstehen klimaschädliche Emissionen, zudem kommen wertvolle Rohstoffe zum Einsatz. Je länger Sie aber Ihren Apple-Computer nutzen, desto mehr entlasten Sie daher die Umwelt – und sparen sich obendrein das Geld für den Neukauf.

Mehr Leistung, eine längere Laufzeit des Akkus, schnellere Performance: Mit einem neuen Computer oder Notebook bekommen Anwender meist ein verbessertes Gerät und oft ein schickeres Design. Das gilt auch für Macs und MacBooks von Apple. Das runderneuerte MacBook Air etwa arbeitet jetzt mit einem M2-Chip der nächsten Generation. Mit ihm macht das flache Laptop einen Leistungssprung. Nach Angaben von Apple liefert es eine „unglaubliche Performance ohne Lüfter“, außerdem ist es leise. Obendrein hat der Hersteller dem Laptop ein neues Design und einen besseren Akku verpasst.

Auch im neuen Profi-Notebook MacBook Pro mit einem 13 Zoll großem Display ist der schnelle M2-Chip verbaut. Es wird erwartet, dass Apple demnächst weitere MacBook-Pro-Modelle vorstellt, die ebenfalls mit dem neuen Chip ausgerüstet sind.

Vor allem die höhere Leistung, aber auch andere Extras steigern bei Verbrauchern die Versuchung, sich eines der frischen Notebooks zuzulegen. Aber wenn Sie sich ein Gerät kaufen, werden nicht nur Kosten fällig. Jedes neue elektronische Gerät belastet überdies die Umwelt – und das gleich in mehrfacher Hinsicht. Sie sollten darum genau überlegen, ob Sie wirklich ein Upgrade benötigen.

Problem 1: Recycling ist nur eine Notlösung

Wahrscheinlich besitzen Sie bereits einen Computer oder ein Notebook. Sind Sie in der Apple-Welt zu Hause, handelt es sich um einen Mac oder ein MacBook-Modell, zum Beispiel das Air oder eine der Pro-Varianten. Aber was machen Sie mit dem ausgedienten Gerät, wenn Sie ein neues kaufen?

Wenn der ausgediente Mac in der Schublade verstaubt, ist das für die Ökobilanz alles andere als gut. Denn damit werden wertvolle Ressourcen verschwendet: 17 Seltenerdmetalle wie Scandium, Yttrium und Lanthan stecken in jedem elektronischen Gerät. Die Förderung weiterer Metalle wie Kobalt, Kupfer, Gold oder Coltan ist aufwendig und schadet der Umwelt. Dazu kommt: Die Arbeitsbedingungen der Menschen in den Minen sind häufig schlecht.

Werden Geräte recycelt, können einige Rohstoffe wiederverwendet und müssen nicht neu abgebaut werden. Es gibt dabei aber mehrere Haken. Nur ein Prozent der Seltenerdmetalle kann laut der Reparatur-Webseite ifixit aus alten Geräten zurückgewonnen werden. In der EU wird zudem weniger als 40 Prozent des elektronischen Abfalls überhaupt der Wiederverwendung zugeführt, hat Eurostat ermittelt.

Recycling ist darum zwar viel besser, als den alten Mac wegzuwerfen oder herumliegen zu lassen. Die beste Option ist es aber trotzdem nicht.

Problem 2: Die Produktion neuer Computer und Notebooks

Bei der Herstellung von elektronischen Geräten kommen nicht nur Seltenerdmetalle und andere Rohstoffe zum Einsatz. Auch andere Ressourcen werden verbraucht. Dazu gehört Wasser: Allein 40 Liter gehen für die Produktion des Mikrochips drauf, heißt es bei ifixit. Obendrein muss sehr viel Energie aufgewendet werden, um ein Produkt zu bauen. Für einen einzigen Computer fällt demnach fast genauso viel an wie für ein viel größeres Gerät – etwa den Kühlschrank in der Küche.

Apple selbst räumt den hohen Energieverbrauch bei der Erzeugung ein. Der Konzern erstellt für seine Geräte jeweils einen sogenannten Umweltbericht. In dem Report für das MacBook Pro mit 14 Zoll steht beispielsweise Folgendes: 72 Prozent der gesamten CO₂-Emissionen des Geräts entstehen bei der Produktion. Während der anschließenden Nutzung sind es nur noch 22 Prozent. Der Rest entfällt auf Transport und Verarbeitung nach dem Lebensende des Produkts.

Apple bemüht sich seit Jahren, den CO₂-Fußabdruck seiner Macs, iPhones, iPads und anderer Geräte zu reduzieren. Dazu gehört, dass der Hersteller für die Erzeugung neuer Macs und MacBooks – soweit möglich – recycelte Materialien verwendet, auch Seltenerdmetalle. Das ist ein wichtiger Schritt hin zu weniger Ressourcenverschwendung.

Dennoch kostet es viel Energie, ein neues Gerät zu produzieren – oder ein altes zu recyceln. Das Umweltbundesamt hat aus all diesen Gründen eine klare Empfehlung, um die Umwelt zu entlasten: „Nutzen Sie Ihren Computer so lange wie möglich“, statt sich ein neues Gerät zuzulegen. Auch ifixit zieht das Fazit: „Der beste Weg, die Umweltbelastung unserer elektronischen Geräte zu verringern, ist, sie so lange wie möglich zu nutzen.“

Ein neues Gerät ist oft nicht notwendig

Den bisherigen Mac weiterhin zu nutzen und auf den Neukauf zu verzichten, schont also die Umwelt. Doch der Umgang mit einem älteren Computer kann mühsam und umständlich sein – und macht manchmal nur noch wenig Spaß. Anwendungen reagieren womöglich verzögert oder das System kommt nicht mehr mit ihnen zurecht.

Für knapp 40 Prozent der Nutzer in Deutschland, Frankreich und Großbritannien gibt es vor allem einen Grund, warum sie ihren bisherigen Mac loswerden wollen: Er ist zu langsam geworden, so das Ergebnis einer Untersuchung von CleanMyMac und Arlington Research.

Aber das lässt sich häufig vermeiden. Mit der richtigen Wartung und Pflege läuft auch ein älterer Mac noch reibungslos – und Sie können die Lebenszeit Ihres Apple-Computers um ein oder zwei Jahre verlängern. Wie das mithilfe der Lösung „CleanMyMac“ von MacPaw geht und nützliche Tipps zur Verbesserung der Geschwindigkeit sowie Performance Ihres Macs verraten wir in den kommenden Wochen an dieser Stelle.

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