Open Data Hub: Let’s share our data

Daten teilen, um effiziente und integrierte Dienstleistungen zu schaffen. Eine Praxis, die sich in SĂĽdtirol bewährt hat, erleichtert nun auch international die Entwicklung innovativer Apps und das Ă–ffentlichmachen der eigenen Daten.

Coole Apps finden immer begeisterte User. Erst recht, wenn sie es Nutzer:innen ermöglichen, Abläufe im täglichen Leben einfacher und schneller zu erledigen. Doch die innovativen Ansätze vieler digitaler Start-Ups scheitern immer wieder an der VerfĂĽgbarkeit von realen Daten. Ein Beispiel? Mobility as a Service (MaaS), also die Entwicklung von Angeboten, die den Umstieg auf eine nachhaltige Mobilität und eine maĂźgeschneiderte Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sowie von Carsharing-, Fahrgemeinschafts- und Bike-Sharing-Diensten ermöglichen. Viele Start-Ups sind sehr gut bei der Entwicklung von innovativen Algorithmen zur Berechnung der idealen Routen und schöner benutzerfreundlicher Apps. Doch viele Vorhaben scheitern dennoch am mangelnden Zugang zu realen Daten, also in diesem Fall Echtzeit-Infos zur VerfĂĽgbarkeit von Fahrrädern oder Autos, Mitfahrgelegenheiten oder Verspätungen im öffentlichen Nahverkehr.

Eine echte Innovationsbremse, gegen die es nur ein Mittel gibt: das konsequente Teilen von Daten. Ein Erfolgsmodell in diesem Bereich findet sich jenseits des Brenners. Im NOI Techpark, einem Technologie- und Wissenschaftspark in Südtirols Landeshauptstadt Bozen, ist im Laufe der vergangen 10 Jahre eine digitale Plattform entstanden, auf der Data Access, Data Sharing und Data Visualization zur Kultur erhoben wurden. Das Erfolgsrezept des Open Data Hub besteht vor allem darin, Angebot und Nachfrage zusammenzuführen. Indem Unternehmen und öffentliche Institutionen dabei unterstützt werden, ihr Datenkapital mit Hilfe von maschinenlesbaren, offenen und standardisierten Interfaces öffentlich zugänglich zu machen. Und indem Start-ups, Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Zugang zu stets aktualisierten und in den meisten Fällen über Open-Data-Lizenzen ausgegebenen Daten ermöglicht wird. Um die Entwicklung innovativer digitaler Dienstleistungen einen ultimativen Push zu geben, bieten die Expert:innen des Open Data Hub zusätzlich Unterstützung, um dafür die besten Formate, Algorithmen, Lizenzen und Technologien zu finden.

Thematisch liegt der Schwerpunkt in einer nachhaltigen Tourismusdestination wie Südtirol vor allem auf Daten über öffentliche Verkehrsmittel, Tourismus, Verkehr und Wetter. Die Liste der Datasets reicht von Hotelbetten und Lokalen über Echarging-Stationen, Carsharing und Carpooling bis hin zu offenen Daten zu Luftqualität, Verkehrsaufkommen oder diverse Wetterwerte und -vorhersagen. 2021 stellte der Open Data Hub Unternehmen und Institutionen mehr als drei Terabyte an Daten zur Verfügung. Eine der vielen digitalen Dienstleistungen, die sich daraus speist: die App Snowmaps 3D, entwickelt von einem Start-up in Wien, die einen 3-D-Einblick in Lifte und Hänge von mehr als 225 Skigebieten weltweit gibt. Auch die Forschung bedient sich gerne im Datenpool der digitalen Plattform – beispielsweise für Analysen und Prognosen zu Verkehrsemissionen und Klima, die im Rahmen des Projekts BrennerLEC von der Universität Trient und dem Unternehmen CISMA erstellt werden. Dass das das Bereitstellen von Daten Unternehmen ihren Zielen näher bringen kann, beweist nicht zuletzt der Südtiroler Energiekonzern Alperia. Mit dem Teilen aller relevanten Daten zu seinen Ladestationen für Elektrofahrzeuge konnte er deren Auslastung spürbar steigern.  

Der wachsende Erfolg des Open Data Hub hat in diesem Jahr zu einem weiteren großen Schritt geführt. Seit Frühjahr 2022 werden über die digitale Plattform nicht nur lokale, sondern auch nationale und internationale Daten gesammelt und zur Verfügung gestellt. „Unser Ziel ist es, den Open Data Hub zu einer Plattform für Open Data aus ganz Europa weiterzuentwickeln“, erklärt Patrick Ohnewein, Verantwortlicher des Open Data Hub im NOI Techpark.

Für alle, die Daten für die Entwicklung ihrer nächsten Anwendung brauchen, also eine zentrale Anlaufstelle. Denn der Open Data Hub bietet eine dokumentierte und stabile API-Plattform, die auf Open Data, Open Standards und Open Source aufbaut. Und: Wer seine Daten teilen möchte, findet einen Partner, der dabei unterstützt die besten Formate, Verarbeitungsalgorithmen und Lizenzen zu finden und zu verstehen, welche Technologien bei den Entwickler:innen am beliebtesten sind.

Neugierig geworden? Auf der Website opendatahub.com finden sich mehr Infos und vor allem viele Datasets, die neue Ideen und Inspiration bringen. Nutzen und teilen wir Daten aus ganz Europa – auf dem Open Data Hub, der grenzüberschreitenden digitalen Plattform!

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