3D Printmaster Simulator im Test – so schlecht!

Ein 3D-Druck-Simulator ohne Slicer, Drucktemperatur, STL-Dateien und Co? Das Highlight des 3D Printmaster Simulator ist tatsächlich ein Sofa.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Johannes Börnsen

Als Redakteur kann man gelegentlich Dinge ausprobieren, die einem richtig dolle Spaß machen. Bei mir sind es Simulatoren – ich LIEBE Simulatoren! Freudig habe ich also "3D Printmaster Simulator" installiert und den Karriere-Modus gestartet. Laut Beschreibung des Herstellers Midnight Works handelt es sich dabei um einen Simulator, der ein realistisches Bild und eine in die Tiefe gehende Simulation der 3D-Druck-Welt bietet.

Im Spiel kann man sich in zwei Räumen frei bewegen. Der Erste ist ein Büro, in dem man lediglich mit dem auf dem Tisch stehenden Notebook interagieren kann. Zunächst muss man einen Drucker kaufen und am Notebook die nötigen Teile bestellen. Dies kann man entweder als neuen Bausatz oder als Gebrauchtgerät in unbekanntem Zustand erledigen. In beiden Fällen muss man Maus anlegen und die Bau- oder Ersatzteile montieren. Dies erledigt man im zweiten Raum, der Tische und Steckdosen für die Drucker bietet. Der Programmierer beschreibt diesen Prozess als realistisch, leider stimmen aber nicht einmal die Bezeichnungen der Teile und der Bauprozess ist stark abstrahiert. Bis zu einem funktionsfähigen Drucker vergehen etwa acht Minuten Spielzeit.

Um einen Druckauftrag anzunehmen, reicht ein einfacher Mausklick, schon fällt das Modell aus dem Drucker. Anschließend legt man es auf einen Versand-Tisch, das gedruckte Modell verschwindet und man bekommt den versprochenen Erlös gutgeschrieben. Einen Slicer gibt es nicht. Auch keine Einstellmöglichkeiten für die Drucktemperatur oder -geschwindigkeit, keinen Düsendurchmesser, nichts in der Form. Das Abarbeiten der Aufträge ist tatsächlich das Ende des Spiels. Zwar kann man dies theoretisch beliebig oft wiederholen und dann schnellere Drucker kaufen, diese sind jedoch alle identisch und einem typischen Bettschubser nachempfunden. Auch die zu druckenden Modelle wiederholen sich und ähneln Figuren aus Überraschungseiern. Unnötig zu erwähnen, dass man auch keine eigenen STL-Dateien in den Simulator laden kann.

Nichtmal typische Druckprobleme haben die Entwickler integriert: Ist die Filamentrolle leer, wird der Druck trotzdem erfolgreich fertiggestellt. Auch ein Druck in der falschen Farbe hat keine Auswirkung, der versprochene Umsatz wird trotzdem verbucht. Wenn man eine leere Filamentrolle verkauft, bekommt man dafür 10 €, genau so viel kostet auch eine neue Rolle.

Der Aufbau des Druckers ist bei aller Vereinfachung noch der am ehesten unterhaltsame Teil des Spiels. Da dieser aber nach wenigen Minuten erledigt ist und anschließend nur noch Aufträge in immer gleicher Art abgearbeitet werden, wäre "3D Printfarm Simulator" ein besserer Titel gewesen. Aber selbst da würde ich erwarten, dass ein Druck auch mal fehlschlagen kann. Wenigstens dann, wenn das Filament leer ist.

(jom)