"Age of Mythology: Retold" angespielt: Antik, aber gut​ erhalten

Das Remaster zum Echtzeitstrategieklassiker "Age of Mythology: Retold" verwöhnt alte und neue Fans mit hübscher Grafik und moderner Steuerung.​

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 11 Kommentare lesen
Screenshot aus "Age of Mythology"

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Microsoft pflegt den Backkatalog: Rund 20 Jahre nach dem Erscheinen des Originals dürfen sich Spieler mit "Age of Mythology:Retold" erneut in spannenden Schlachten um Mythen und Götter der Antike stürzen. Ganze fünf Abteilungen haben für Microsoft an dem Remaster gearbeitet. Herausgekommen ist ein nahezu perfekter Nostalgietrip für Echtzeitstrategiefans.

Wo "Age of Empires" auf nahezu realistische Szenarien der Weltgeschichte setzt, taucht der Quasi-Nachfolger "Age of Mythology" tief in die Sagenwelt der Antike ein. Die Spieler stürzen sich als Atlanter, Ägypter, Grieche oder Nordmann in beeindruckende Schlachten um Troja & Co. Neben Bogenschützen kämpfen Minotauren, Trolle und Mumien um die Vorherrschaft. Ähnlich wie in aktuellen Hero-Shootern stehen den Armeen legendäre Helden mit speziellen Fähigkeiten zur Seite.

"Age of Mythology: Retold" angespielt (5 Bilder)

Gut gealtert: "Age of Mythology Retold" belebt den Klassiker mit neuer Grafik und sinnvollen Neuerungen. (Bild: heise online)

Inhaltlich erwartet die Spieler in "Age of Mythology: Retold" drei Kampagnen mit 50 Missionen, Skirmish-Karten, Multiplayer und einen Editor zum Erstellen eigener Schlachten. Dazu kommt eine neue nordische Gottheit und mit dem "Wonder Age" ein neues Zeitalter mit noch mehr Götterpower. Der letzte offizielle Originalspiel-DLC "Tale of the Dragon", der in China spielt, ist nicht dabei. Dafür dürfen sich die Käufer der Premium-Edition auf zwei weitere Erweiterungen freuen.

Spielerisch hat der Klassiker nichts von seinem Reiz verloren. Lässt man die etwas hölzern präsentierte Story außer Acht, bieten sich dem Spieler spannende und temporeiche Schlachten. Wer hier in Ruhe an seiner Armee feilen will, landet schnell auf der Verliererstraße. Ständig attackieren die Gegner mit Nadelstichen. Deshalb müssen die Arbeiter schnell Rohstoffe wie Holz, Gold und Essen sammeln, um neue Soldaten an die Front zuschicken oder die Technologien zu verbessern. Sobald die Spieler genug Rohstoffe gesammelt haben und bestimmte Bedingungen erfüllen, steigt das Volk ins nächste Zeitalter auf. Das bietet neue Technologien und neue Götter.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes Video (Kaltura Inc.) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Kaltura Inc.) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die Völker spielen sich unterschiedlich. Die Nordmänner sind zwar langsamer beim Bau, aber dafür sind die Herstellungskosten niedriger und ihre Soldaten bauen selbst Gebäude. Griechen beten an Tempeln, um göttlichen Beistand zu beschwören und Ägypter greifen mit ihren Priestern aus der Ferne an, heilen die Truppen und sind besonders gegen mystische Kreaturen effektiv.

Eine Besonderheit des Spiels ist der Einsatz göttlicher Kräfte. Waren sie im Original noch arg eingeschränkt, können sie die Spieler nun immer wieder einsetzen – vorausgesetzt, sie haben genug "Gefallen" bei den Göttern gesammelt. Mit diesen Kräften werden Truppen geheilt, Blitze geschossen oder die heimische Produktion kurzfristig angekurbelt. Auch neu: Per Knopfdruck können wir das grundsätzliche Verhalten der Arbeiter über das sogenannte "Villager Priority System" steuern. Einmal angewiesen, machen sie sich eigenständig auf die Arbeitssuche.

Und das sieht im Vergleich zum Original deutlich detaillierter aus. Auf Basis der Bang-Engine, die schon "Age of Empires 3: Definitive Edition" zum Einsatz kam, wurde die Grafik nahezu komplett neu gestaltet. Der Soundtrack wurde ebenfalls neue eingespielt und es gibt jetzt eine deutsche Sprachausgabe. Da das Spiel gleichzeitig für die Xbox erscheint, soll auch Crossplay ab Veröffentlichung möglich sein.

"Age of Mythology: Retold" ist ein gelungenes Remaster des Kultklassikers, der auch heute noch für spannende Stunden vor dem Bildschirm sorgt. Ein enormer Umfang, überarbeitete Grafik und sinnvolle Neuerungen machen den Titel reif für die Neuzeit. Niemand sollte aber einen Strategiebrocken im Stil von "Age of Empires 4" oder "Total War" erwarten. "Age of Mythology: Retold" zielt auf unkomplizierte, aber temporeiche Schlachten. Das macht heute noch so viel Spaß wie vor 20 Jahren.

"Age of Mythology: Retold" ist für Windows und Xbox Series erschienen. Es kostet 30 bis 50 Euro. Das Spiel ist im Gamepass enthalten. USK ab 12. Für unser Angespielt haben wir die Windows-Version gespielt.

(dahe)