"Assassin's Creed – Mirage": Zurück zu den Wurzeln​

Open World war gestern. In "Assassin's Creed: Mirage" inszeniert Ubisoft ein spannendes Schleichabenteuer ohne ausuferndes Missionseinerlei.​

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(Bild: Ubisoft)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Ursprünglich als Expansion-Pack für "AC: Valhalla" geplant, schickt "Assassin's Creed Mirage" die Fans in das mittelalterliche Bagdad. Dabei drückt Entwickler Ubisoft ordentlich auf die Bremse: weniger Rollenspiel, weniger Missionen, weniger Open-World. Besonders Fans der ersten Stunde dürfen sich auf ein klassisches "Assassin's Creed" mit einer linearen Story und spannenden Schleich-Missionen freuen.

Wie schon die Vorgänger spielt die Handlung von "Mirage" vor einem historischen Setting. Der Schauplatz ist diesmal das Bagdad des 9. Jahrhunderts. Wir schlüpfen in die Rolle des Tagediebs Basim Ibn Ishaq, den die Fans schon aus "AC: Valhalla" kennen. Zusammen mit ihm erkunden wir die hintersten Ecken der arabischen Metropole und meucheln uns durch Festungen, um am Ende hinter das Geheimnis eines scheinbar allmächtigen Ordens zu kommen.

Fans der unmittelbaren Vorgänger "AC: Odyssey" oder "AC:Valhalla" werden schlucken müssen: "Mirage" ist deutlich kürzer und weniger missionslastig als die beiden Vorgänger. Eine große Open-World mit einer riesigen Spielwelt und zahllosen Missionen wurde dem überschaubaren Bagdad geopfert. Ähnlich wie in den ersten Spielen der Reihe ist das Spiel linearer und konzentriert sich ganz auf die Schleich- und Attentatsmissionen. Laut Ubisoft beträgt die Spieldauer rund 15 – 20 Stunden und ist dadurch wesentlich verdaulicher als die Vorgänger. Das soll nicht heißen, dass Basims Abenteuer ganz auf austauschbare Nebenmissionen verzichtet, aber das ganze Spielkonzept ist aufgeräumter und übersichtlicher.

"Assassin's Creed Mirage" angespielt (5 Bilder)

"AC: Mirage" ist ein Schleichabenteuer für alte Serienfans und für alle, denen Open-World-Missionen zu stressig sind.​ (Bild: heise online)

Im Kern bekommt Basim über seine Bruderschaft sogenannte Fälle, die er lösen muss. Dazu muss er sich in Gebäude schleichen und Hinweise sammeln, bis er meist am Ende auf eine Attentatsmission geschickt wird. Mit jeder erfolgreichen Aktion sammelt er Erfahrungspunkte, durch die er am Ende neue Fertigkeitspunkte bekommt. Diese kann er dann in drei Talentbäumen ausgeben, um seine Kampf- und Attentatsfähigkeiten zu steigern oder seine Hilfsmittel zu verbessern. Neue Ausrüstung kann er bei Händlern kaufen oder sie mit den entsprechenden Rohstoffen verbessern.

Das war es aber auch schon mit den Rollenspielelementen. Der Reiz des Spiels liegt in der unterschiedlichen Herangehensweise an die Missionen. Basim kann mit seinem treuen Falken Festungen ausspionieren und geheime Eingänge suchen. Er kann sich mit seinen gewohnten Parkourfähigkeiten über Brüstungen schwingen und seine Gegner aus dem Hinterhalt töten. Nicht immer muss er sich anschleichen – oft hilft auch ein Blaspfeil oder ein Messer. Neu ist seine "Attentäter-Konzentration", mit der er in Zeitlupe gleich mehrere Gegner erledigt.

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Manchmal muss Basim durch Bestechung für Ablenkung sorgen oder sein Zielobjekt durch bestimmte Aktionen aus dem Versteck locken. Grundsätzlich kann er sich auch in die Menge stürzen und es gleich mit mehreren Gegnern aufnehmen. Empfehlenswert ist es aber nicht. Je mehr Aufruhr er versucht, desto schlechter kann er sich vor seinen Feinden verbergen. Sobald er entdeckt wird, steigt sein Bekanntheitsgrad. Überall hängen dann Steckbriefe aus, die er abreißen muss, um wieder sicher durch die Straßen zu wandern.

So reizvoll dieses entschlackte Spielprinzip auch ist – in unseren Anspielstunden fehlte uns die Action und das Spektakel, das eine große Blockbuster-Reihe auszeichnet. Das mittelalterliche Bagdad ist zwar detailreich dargestellt, doch wirkt es auf Dauer etwas eintönig. Dadurch ist "Mirage" längst nicht mehr der opulente Hingucker wie seine Vorgänger.

"AC: Mirage" ist ein Schleichabenteuer für Serien-Fans der ersten Stunde, die sich lieber mit spannenden Missionen als ausuferndem Open-World-Klimbim herumschlagen wollen. Die einzelnen Missionen sind clever inszeniert, bieten ein gutes Leveldesign und erlauben unterschiedliche Herangehensweisen. Hobby-Historiker freuen sich, wie bei der Reihe üblich, auf die detaillierte Darstellung des mittelalterlichen Bagdad und historischen Fakten.

Das entschlackte Spielprinzip wird aber nicht jedem gefallen, schließlich fehlen die ganz großen "Aha"-Momente. Das ist aber Meckern auf hohem Niveau. "AC: Mirage" bietet selbst mit dem entschlackten Spielprinzip stundenlangen Spielspaß für geduldige Hobby-Assassinen.

"AC: Mirage" erscheint am 5. Oktober für Windows, PS5 und Xbox Series. Es kostet ca. 50 €. USK ab 16. Für unsere Angespielt haben wir uns mehrere Stunden durch die Xbox-Version gemeuchelt.

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(dahe)