Die erste Thunderbolt-5-SSD ausprobiert
OWC vermarktet seine Thunderbolt-5-SSD fĂĽr Apples neue MacBook Pros. Wir haben sie vorab mit einem Schenker-Notebook getestet.

Schenkers Key 17 Pro mit OWCs Envoy Ultra – ein teures Thunderbolt-5-Gespann.
(Bild: heise online)
Thunderbolt 5 verdoppelt die Geschwindigkeit kompatibler SSDs, die sich per USB-Strippe etwa an Notebooks anschließen lassen. Mit theoretisch bis zu 8 GByte/s lässt sich etwa eine Filmsammlung für eine Reise zügig kopieren. Dazu tunnelt Thunderbolt 5 vier PCI-Express-4.0-Lanes – statt PCIe 3.0 wie beim halb so schnellen Vorgänger.
Mittlerweile mehren sich die Thunderbolt-5-fähigen Endgeräte – Apple ist mit den neuen MacBook Pros und Mac minis der erste große Hersteller mit einer breiten Unterstützung. Aber auch andere Notebook-Hersteller integrieren bereits Intels TB5-Controller mit dem Namen Barlow Ridge. Dazu gehört der deutsche Vertreiber Schenker mit dem Key 17 Pro.
Schnelles Kopieren mit Schreibcache
Vom US-Hersteller Other World Computing (OWC) haben wir die Thunderbolt-5-SSD Envoy UItra erhalten und an besagtem Key 17 Pro ausprobiert. Sie überschreitet im Windows-eigenen Tool WinSAT und im Iometer-Benchmark lesend knapp die vom Hersteller beworbenen 6 GByte/s (beziehungsweise binär circa 5,6 GiByte/s). Um Thunderbolt 5 auszureizen, ist noch ein bisschen Luft nach oben.
(Bild:Â heise online)
Schreibend ist die SSD langsamer: An Windows-Notebooks schafft sie mit Standardeinstellungen 2 GByte/s. In diesem Zustand ist der Schreibcache wie bei allen externen USB-SSDs deaktiviert. Aktiviert man ihn manuell, steigt die Schreibgeschwindigkeit auf 5 GByte/s.
Windows speichert die Daten dann im RAM zwischen und sortiert die Schreibbefehle, um die Transfers auf den NAND-Flash-Speicher zu optimieren. Nachteil: Wird die SSD während des Schreibens vom Notebook abgezogen, können zwischengespeicherte Daten verloren gehen. Plötzliche Stromausfälle sind zumindest an Notebooks dank der Akkus kein Problem.
Um den Schreibcache zu aktivieren, muss man zunächst den Geräte-Manager öffnen. Das geht über einen Rechtsklick auf das Windows-Logo in der Taskleiste. Dort mittig die Laufwerke aufklappen und per Rechtsklick auf die Thunderbolt-5-SSD klicken und Eigenschaften auswählen. Dort in den Reiter Richtlinien wechseln und "Schreibcache auf dem Gerät aktivieren" anklicken.
Moderate IOPS
Typisch für externe SSDs ist die im Vergleich zu internen SSDs geringere Geschwindigkeit beim Zugriff auf zufällige Adressen mit etwa 47.000 IOPS laut Iometer. Für einen zusätzlichen Datenspeicher ist das völlig ausreichend, auch ein Betriebssystem und Anwendungen starten davon immer noch schnell.
(Bild:Â heise online)
Zu den verbauten NAND-Flash-Bausteinen und dem Controller äußert sich OWC nicht. Gut möglich, dass im Inneren der Envoy Ultra Technik von OWCs einziger PCIe-4.0-SSD Aura Ultra IV steckt. Das wären TLC-Flash von Micron, der drei Bit pro Zelle speichert, und der Innogrit-Controller IG5236.
Zusätzlich zu den knapp 64 Gbit/s pro Richtung über PCI Express überträgt Thunderbolt Bildsignale per Displayport und USB-3-Signale – insgesamt sind 80 Gbit/s pro Richtung drin. Für mehrere hochauflösende Monitore mit hoher Bildwiederholrate gibt es einen asynchronen Modus, der die Transfergeschwindigkeit auf 120 zu 40 Gbit/s aufteilt. USB4 Version 2.0 nutzt die gleiche Technik wie Thunderbolt 5, allerdings mit niedrigeren Anforderungen.
Im Falle der OVA Envoy Ultra zahlen Interessierte zum Start einen hohen Neuheits-Aufpreis: Die 2-TByte-Version kostet 400 US-Dollar (445 Euro inklusive Steuern), die 4-TByte-Variante 600 US-Dollar (665 Euro inklusive Steuern). Die Auslieferung beginnt im Laufe dieses Monats.
Link zum Schenker-Notebook korrigiert.
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