"Dirt 5" angespielt: Am liebsten dreckig

Der Arcade-Racer „Dirt 5“ von Codemasters ist eine Hochglanz-Schlammschlacht, die es mit der Konkurrenz locker aufnimmt.

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(Bild: Koch Media)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Andreas Müller
Inhaltsverzeichnis

Umfangreicher als der Vorgänger, nicht so simulationslastig wie "Dirt Rally": In „Dirt 5“ steht der Spaß im Vordergrund. Irre Drifts, hippe Sounds und hohes Tempo machen aus der Rallye-Schlammschlacht einen spektakulären und schnörkellosen Arcade-Racer.

Mit Vollgas den Berg runter, dann um die enge Kurve driften und dabei immer gut aussehen – das ist "Dirt 5". Codemasters schickt die Spieler wieder einmal in einen unnachgiebigen Rallyezirkus, der sie durch die halbe Welt führt. Es geht durch schlammigen Morast, über Eisbahnen und hügelige Gebirgslandschaften. Überall wird gerempelt, gedrängelt und überholt. Nur, wer endlich an der Spitze ist, kann sich ganz auf die kurvige Strecke konzentrieren.

"Dirt 5" ist ein typischer Arcade-Racer: Im Karrieremodus steigt der Nachwuchsrennfahrer zum Star auf, schnappt sich Sponsoren und investiert das Preisgeld in neue Autos. Nachdem er eine bestimmte Anzahl an Medaillen gewonnen hat, wird ein Final-Event freigeschaltet. Über 70 Strecken an 10 verschiedenen Orten und zahlreiche Fahrzeugtypen stellen unterschiedliche Anforderungen an die Spieler.

Dirt 5 angespielt (5 Bilder)

Spektakulär, schnell und zugänglich. "Dirt 5" ist ein schnörkelloser Arcade-Racer, bei dem der Spaß im Vordergrund steht. (Bild: heise online)

Ein umgebautes Offroad-Monster wie der VW Touareg steuert sich behäbiger als ein getunter Ford Mustang, der jeden Lenkfehler gnadenlos bestraft. Besondere Herausforderungen oder Spielmodi gibt es kaum – es geht eigentlich immer darum, als erster ins Ziel zu kommen. Nur im Spielmodus Playground müssen die Spieler ähnlich wie in "Trackmania" vorgegebene oder selbstgebaute Geschicklichkeitsprüfungen durchfahren. Praktisch: Neben einem Online-Modus dürfen bis zu vier Spieler auch lokal am Splitscreen die Reifen qualmen lassen.

Was aber fehlt, ist ein Tuning-Modus, in dem die Spieler an ihren Autos basteln dürfen. Zwar gibt es ein paar grundsätzliche Einstellungen wie Fahrhilfen, aber das Tüfteln an der Lieblingskarre bleibt aus. Auch fehlt ein Schadensmodell – die paar Beulen nach den ruppigen Rennen sind nur Kosmetik. Dieser enorme Verlust an Realismus und Komplexität erleichtert den Einstieg, ist aber für Fans anspruchsvoller Rennsimulationen eine herbe Enttäuschung. Auf der Strecke entscheiden am Ende nur die Basiswerte der Autos und das Können der Fahrer. Die genaue Steuerung lässt wenig Spielraum für Glück oder Zufall.

Was bei der Spieltiefe fehlt, haben die Entwickler in die Grafik gesteckt. Die Rennen durch unterschiedliche Witterungsverhältnisse und abwechslungsreiche Strecken sind ein echter Hingucker. Schade, dass es keinen Open-World-Modus wie in "Forza Horizon 4" gibt, in dem man gemütlich durch die Landschaft düst. Wie werden da erst wohl die Next-Gen-Fassungen aussehen? Vorbesteller von PS5 oder Xbox Series S/X dürfen sich auf jeden Fall schon mal freuen: Sie erhalten ein kostenloses Update für Dirt 5.

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"Dirt 5" ist schnell, spaßig und visuell eine Wucht. Besonders Neueinsteiger werden sich über die leichte Zugänglichkeit und die flache Lernkurve freuen. Simulationsfans gehen dagegen leer aus: Es gibt keine Tuningmöglichkeiten und kein realistisches Schadensmodell, Computergegner verhalten sich außerdem chaotisch. Spieler, die aber gern mal ein Runden alleine oder mit Freunden am Splitscreen drehen wollen, sind hier aber genau richtig.

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(dahe)