"Farming Simulator VR" angespielt: Ackern mit der VR-Brille
Der "Farming Simulator VR" soll seine Spieler mitten auf den Acker versetzen, allerdings stark abgespeckt und nur mit der Meta Quest.

(Bild: Giants Software)
Endlich gibt es den "Landwirtschaftssimulator" auch in Virtual Reality – allerdings nicht in der Form, die sich manche Fans gewünscht hätten. Statt eine offizielle VR-Unterstützung für den "Farming Simulator 25" (ab 37,99 €) auf dem PC nachzuliefern, veröffentlicht Entwickler Giants Software ein eigenständiges VR-Spiel, das am 28. Februar exklusiv für Meta Quest 2 und 3(S) erscheint. Wir haben uns schon vorab im "Farming Simulator VR" auf den Traktor geschwungen. Dabei machte sich schnell bemerkbar, dass es sich um ein sehr reduziertes Erlebnis handelt: Man erledigt typische Aufgaben wie das Grubbern (Umgraben), Ernten oder das Gießen von Pflanzen im Gewächshaus.
Dazu gehören auch die Wartung und Reinigung der Maschinen mit Elektrowerkzeugen und einem Hochdruckreiniger. Im Gegensatz zu PC oder Konsole gibt es aber deutlich weniger Inhalte, keine offene Welt und eine stark abgespeckte Grafik. Auch der Preis ist mit rund 22 Euro niedriger als beim Farming Simulator 25 bei Steam (50 Euro). Zumindest in den ersten Spielstunden standen uns jeweils nur eine Handvoll Felder, Traktoren und Landmaschinen von Herstellern wie Case IH, Fendt oder John Deere zur Verfügung. Wer will, kann etwa Mais, Sojabohnen, Auberginen oder Erdbeeren anbauen.
Sparprogramm auf dem Land
Wir haben einen alten Drehhocker ohne Armlehnen aus der Abstellkammer geholt, mit dem wir uns tatsächlich wie auf einem echten Trecker oder einer Erntemaschine fühlen. Auf einem M8-Traktor von Kubota etwa thronen wir mit Rundumsicht über dem Feld. So ist auch ein schnelles Umdrehen möglich – etwa nach rechts zum virtuellen Armaturenbrett oder nach hinten zur angehängten Ballenpresse "Claas Quadrant 5300 FC".
Farming Simulator VR - Galerie 2 (5 Bilder)

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)Mit den VR-Controllern der Quest dreht man den Zündschlüssel sowie das virtuelle Lenkrad und betätigt diverse Schalter. Das gelingt auch Anfängern problemlos: Einige komplexere Regler lassen sich hier gar nicht bedienen. Zur Not hilft ein Blick in die Kurzanleitung direkt über dem Armaturenbrett. Handtracking oder spezielle Controller unterstützt die Sim bisher nicht.
Hohe Immersion trotz karger Kulisse
Ein starker Magen ist auf dem Feld von Vorteil. Ähnlich wie in "MudRunner VR" sorgt der kleine Wendekreis der Maschinen schnell für ein flaues Gefühl im Magen – trotz Komfortfunktionen wie einer Vignette. Nach ein paar Stunden hatten wir uns aber bereits daran gewöhnt und waren deutlich besser abgehärtet.
Die Kulisse ist nicht nur deprimierend trist, sie stört auch bei der Arbeit. Beim Reinigen einer in Schlamm getränkten Erntemaschine ist es mitunter knifflig, die letzten schmutzigen Flecken zu finden – deutlich schwerer als im "Power Wash Simulator VR". Im "Farming Simulator VR" glänzen saubere Stellen und Metall hingegen kaum. Selbst wenn wir auf eine Leiter klettern, um versteckte Ecken zu inspizieren, können wir den Schmutz manchmal kaum von den braunen Rostflecken unterscheiden. Vom idyllischen PC-Original mit seiner aufwendigen Beleuchtung ist die Szenerie meilenweit entfernt. Auf der Quest 3 wirken die flachen Bäume und stumpfen Oberflächen bestenfalls funktional. Immerhin haben wir keine Ruckler oder Bugs erlebt.
Da im VR-Ableger Pflanzen wie Weizen oder Salat schon nach wenigen Tagen erntereif sind und Geld einbringen, erlebten wir einen zügigen Fortschritt und hatten schnell genug verdient, um ein neues Feld und einige Maschinen zu kaufen. Konkurrenten oder eine vollwertige Wirtschaftssimulation gibt es allerdings nicht. Bei der Einstellung einfacher KI-Helfer sollten Sie darauf achten, den richtigen Auftrag auszuwählen: In diesem Menü wählt das Spiel ausnahmsweise nicht automatisch die passende nächste Aufgabe aus. Nach dem Ballenpressen ist unser künstlicher Helfer daher gleich zum Grubbern übergegangen, anstatt erst einmal die wertvollen Ballen für den Verkauf einzusammeln.
Zwischenfazit
Nach dem bisherigen Eindruck handelt es sich beim "Farming Simulator VR" also eher um einen Snack, mit dem Quest-Nutzer in die virtuelle Feldarbeit hineinschnuppern können. Das ständige Abfahren von Ackerpfaden empfanden wir schnell als recht eintönig, zumal man hier nicht einmal mit einer idyllischen Naturkulisse oder detailgetreu modellierten Maschinen belohnt wird. Nicht einmal eine Story ist vorhanden. Grundsätzlich passt das Prinzip aber gut zur Virtuellen Realität: Schließlich genießt man darin eine ähnliche Rundumsicht wie auf einem echten Traktor.
Der "Farming Simulator VR" ist am Freitag, 28. Februar 2025 exklusiv fĂĽr Meta Quest 2 und 3(S) erschienen. Er kostet ca. 22 Euro. USK ab 0.
(jpw)