Im Test: Playstation VR2 beeindruckt

OLED-Displays, Eye Tracking und Foveated Rendering – die Playstation 5 bringt Wallung in die Welt der Virtual Reality. Doch das Spieleaufgebot enttäuscht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 94 Kommentare lesen

(Bild: heise online, sahe)

Lesezeit: 9 Min.
Von
Inhaltsverzeichnis

Sony wagt den zweiten Anlauf: 2016 erschien das VR-Headset PSVR für die Playstation 4, nun kommt PSVR 2 für die Playstation 5. Das neue Headset hat mehrere Funktionen, die andere VR-Brillen nicht auf dem Kasten haben, darunter etwa Eye Tracking und Kopfvibration. Vor allem erzeugt es aber beeindruckende Bilder – auch, aber nicht nur im Exklusivspiel "Horizon: Call of the Mountain".

Im Karton der 600 Euro teuren Playstation VR2 befinden sich neben Headset auch zwei Handcontroller sowie Ohrstöpsel, die sich per Klinkenbuchse in den Rahmen stöpseln lassen. Direkt fällt auf, dass sich das neue Modell viel einfacher installieren lässt als die Vorgängerbrille: Damals musste man noch eine Kamera installieren, eine Box zwischen Headset und Fernseher anbringen und sich im Kabelsalat zurechtfinden. Bei PSVR 2 genügt es, ein USB-C-Kabel in die Playstation 5 zu stecken – das war's. Die Konsole muss nicht mal zwangsläufig mit einem Fernseher verbunden sein. Das mitgelieferte USB-C-Kabel ist viereinhalb Meter lang, schlank und flexibel. Leider ist es fest mit dem Headset verbunden – passiert ein Kabel-Malheur, muss man also das komplette Set in Reparatur geben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Gedacht ist die PSVR 2 natürlich vorrangig für VR-Spiele, aber auch herkömmliche 2D-Titel lassen sich damit spielen. Das Headset emuliert dann einen Fernseher, auf dem die Spiele wie üblich laufen. Die mitgelieferten VR-Controller kann man dafür aber nicht verwenden, es braucht stattdessen das PS5-Gamepad.

Die Controller von PSVR 2 vibrieren und passen den Trigger-Widerstand auf die Spielsituation an.

(Bild: heise online, sahe)

Für VR-Spiele sind die Controller dagegen hervorragend. Sie fallen etwas größer aus als bei der beliebten Quest 2 von Meta, wiegen mit 165 Gramm aber nur 10 Gramm mehr. Die Controller haben Akkus, deren Ladung im Test etwa 4 bis 5 Stunden am Stück durchhielt. Um die Controller zu greifen, fasst man mit der Hand durch den Ring. Das braucht am Anfang etwas Übung, funktioniert dann aber super. Wie das normale PS5-Gamepad haben auch die PSVR2-Controller präzise Vibration und adaptive Trigger, die ihren Widerstand an die Spielsituation anpassen können. Sie können so beispielsweise einen Pistolenabzug simulieren. Auch das Headset selbst kann vibrieren, wenn einem beispielsweise in "Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge" Laserschüsse um die Ohren fliegen.

Ton kann man entweder über den Fernseher oder das Headset selbst wiedergeben. Die dafür vorgesehene Klinkenbuchse sitzt hinten am Bügel – wer die mitgelieferten Sony-In-Ears nicht nutzen möchte, kann dort theoretisch beliebige andere Headphones anschließen. Das offizielle Playstation-Pulse-Headset kann sogar kabellos verwenden, wenn man das passende USB-Dongle in die Playstation 5 steckt.

Verwendet man doch die mitgelieferten In-Ears, besteht leider etwas Verheddergefahr beim An- und Abziehen. Ansonsten trägt sich PSVR 2 aber angenehm. Um es anzuziehen, drückt man erst auf einen Knopf am hinteren Bügel. Nun kann man den Bügel herausziehen und den Kopf durchschieben. Mit einem Drehknopf kann man den Sitz am Hinterkopf schließlich feinjustieren. Auch vorne muss man noch richtig einstellen: Der vordere Teil mit den Linsen liegt nicht auf dem Gesicht auf, sondern schwebt ein Stück davor – den Abstand kann man regeln. Schließlich stellt man mit einem Drehregler den Augenabstand so ein, dass das Bild möglichst scharf erscheint.

Die Trageempfehlung für die PSVR 2 gilt aber nur für Personen, die keine Brille tragen. Mit Gestell im Gesicht verträgt sich Sonys VR-Headset bestenfalls eingeschränkt, weil die Linsen des Headsets an den Brillengläsern schleifen können. Gerade bei schnellen Kopfbewegungen sind Kratzer zu befürchten – im Brillenglas oder in den Linsen des Headset. Als Alternative empfehlen sich Kontaktlinsen oder angepasste Korrekturlinsen für VR-Headsets.

Sitzt es einmal richtig, ist die Bildqualität der PSVR 2 stark. Das liegt in erster Linie an den zwei OLED-Displays, die jeweils eine Auflösung von 2.000 × 2.040 Pixeln zeigen. Damit liegen sie zwar geringfügig unter den Displays der Pico 4, praktisch fällt das aber kaum ins Auge. Viel wichtiger: Wegen ihrer OLED-Technik sind die Bildschirme der PSVR 2 vielen Konkurrenz-Headsets mit LCD-Technik deutlich überlegen. Farben kommen besser zur Geltung, Kontraste sind höher und schwarz ist eben richtig tiefes Schwarz. Dadurch wirken Bilder auf der PSVR 2 lebendiger als beispielsweise bei der Quest 2. Nur einfarbige Flächen wirken manchmal etwas unsauber.

Hinter den OLED-Displays der PSVR 2 sitzen Fresnel-Linsen. Fresnelschliff hat den Vorteil, dass man die Linsen dünner bauen kann. Zu den Nachteilen gehören sogenannte "Godrays", also schlierende Lichtreflexionen, die vor allem bei hellen Objekten vor dunklem Hintergrund auftreten. Beobachten kann man das direkt bei der Kalibrierung der Eye-Tracking-Funktion, wenn man das Headset zum ersten Mal in Betrieb nimmt. Darin muss man nämlich hellen Punkten auf dunklem Hintergrund mit den Augen folgen. Dabei fällt auch der kleine Sweetspot der Linsen auf: Man muss sie schon sehr exakt vor den Augen platzieren, damit man ein wirklich scharfes Bild bekommt.

In Spielen punktet die PSVR 2 nicht nur mit kräftiger Farbdarstellung, sondern auch mit einem großen Sichtfeld. Es wirkt größer als beispielsweise in der Quest 2, dem meistverkauften VR-Headset. Ein schwarzer Rahmen ist allerdings immer noch wahrnehmbar.

Im Headset stecken kleine Infrarotkameras, die die Pupillenposition der Träger erfassen. Das Headset weiß also immer, wohin gerade geschaut wird. Eye Tracking bereichert das VR-Erlebnis um mehrere Aspekte. Beispielsweise kann die Position der Augen in Spielen wie "Horizon: Call of the Mountain" beim Zielen helfen. Vor allem aber nutzt Sony das Tracking für sogenanntes Foveated Rendering. Dabei wird nur der Bildabschnitt, auf den Brillenträger gerade schauen, in maximaler Auflösung ausgegeben. Andere Bereiche werden mit reduzierten Details gezeigt, was den Leistungshunger von Spielen reduziert und dadurch bessere Grafik da ermöglicht, wo es gerade wichtig ist.

Kein Spiel stellt das so beeindruckend zur Schau wie Sonys eigenes "Horizon: Call of the Mountain", das direkt zum Release am 22. Februar verfügbar ist. Derart bildgewaltige VR-Grafik bekommt man aktuell in keinem anderen Headset und keinem anderen Spiel zu Gesicht. Andere Spiele, die zum Launch der PSVR 2 verfügbar sind, wirken da eher ernüchternd.

Bei vielen von ihnen handelt es sich lediglich um leicht verbesserte Umsetzungen von Titeln, die schon für Headsets wie die Quest 2 erschienen sind. Darin steckt ein Mobilprozessor mit Handyleistung, der die komplette Grafikleistung stellen muss. Kein Wunder also, dass Titel wie "Star Wars: Tales of the Galaxy's Edge" die Grafikpower der PSVR 2 nicht ansatzweise ausreizen. Nur bei genauerem Hinschauen fällt etwas reduziertes Kantenflimmern auf, Figuren und Lichteffekte sehen praktisch identisch aus.

Wie es besser geht, zeigen die Spiele "Moss" und "Moss 2". Auch sie erschienen schon für die Quest, sehen auf dem Sony-Headset aber sichtbar besser aus – beispielsweise bei der Wasserdarstellung. Gut möglich, dass die Entwickler einen bereits entwickelten PC-Port nun auch für die PSVR 2 verwenden.

Meta Quest 2 gegen Playstation VR2 (2 Bilder)

Sceenshots aus "Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge"
(Bild: heise online)

Andere Titel wie "Jurassic World Aftermath" sind auf der PSVR 2 grafisch nicht von ihrer Quest-Version zu unterscheiden. Die Power der PS5 bleibt also regelmäßig auf der Strecke. Nur der VR-Modus von "Resident Evil Village" und "Gran Turismo 7" könnten die Power der Konsolen-Headset-Kombo noch richtig ausnutzen, zum Testzeitpunkt konnten sie aber noch nicht ausführlich gespielt werden.

Was die PS5 mit der PSVR 2 an VR-Leistung liefert, kann dank Foveated Rendering locker mit wesentlich teureren Gaming-PCs und High-End-Headsets wie Valves Index mithalten. Nur gibt es zurzeit wenige Spiele, die diese Leistung wirklich ausnutzen – das gilt für PC-VR wie für die PSVR 2. Am meisten wird noch im Bereich der Mobile-VR entwickelt, also für Headsets wie die Quest 2 oder die Pico 4. Diese Headsets kosten eben etwa 450 Euro und funktionieren ohne Zusatzhardware – die PSVR 2 gibt es dagegen erst ab 600 Euro, dazu braucht man noch eine Playstation 5 für mindestens 450 Euro.

Trotzdem macht die PSVR 2 Hoffnung darauf, dass der Markt für anspruchsvolle VR-Software bald ein wenig aufleben könnte. Wenn sich mehr Entwicklerstudios dazu entscheiden, ihre Spiele für das Sony-Headset zu entwickeln, dann könnte es bald auch für andere Plattformen mehr grafische Hochkaräter geben. Vielleicht entscheidet sich Valve ja sogar dafür, "Half-Life Alyx" für die PS5 umzusetzen. Das Headset hat mit gutem Komfort, starker Bildqualität und praktischen Zusatzfunktionen zumindest ausreichend Argumente auf seiner Seite.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

PSVR 2 im Test: Transkript des c't-3003-Videos

Das ist die PSVR 2, die haben wir getestet. Das ist das Virtual-Reality-Headset für die PlayStation 5. Und das Ding kann wirklich Sachen, die ich so noch nicht in VR erlebt habe. Vor allem zeigt es wirklich beeindruckende Bilder. Ich hatte am Anfang von Horizon Call of the Mountain eine Situation, wo ich so im Kanu gemütlich durch einen schattigen Dschungel gefahren bin und auf einmal die Sonne so durch die Baumwipfel strahlte. Und da wurde mir auf einmal wirklich warm. Obwohl sich die Temperatur im Raum natürlich nicht verändert hat. Mein Gehirn fand das Bild offenbar so überzeugend, dass es gedacht hat, es muss ja jetzt gerade warm werden, wenn mir da so die Sonne auf dem Pelz scheint. Also das fand ich schon ziemlich krass.

Die PSVR 2 hat auch einige Funktionen, die kein anderes VR-Headset hat. Zum Beispiel Kopfvibration. Wenn mir hier bei Star Wars Laserschüsse um die Ohren fliegen, dann spüre ich das ein bisschen am Kopf. Außerdem gibt es Pupillentracking, was vor allem dazu nützlich ist, dass die PS5 nur da scharf rendern muss, wo ich auch wirklich hingucke. Das spart natürlich Leistung und führt zu einem insgesamt sehr überzeugenden Bildeindruck.

Aber es gibt auch ein paar schlechte Dinge zu den Displays zu sagen und allgemein zum Design. Ich habe das Teil auf jeden Fall viele Stunden getestet. Ich fand vieles richtig toll und einiges hat mich auch hart genervt. Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen und Hackerinnen im Internetserver, herzlich willkommen hier bei...

Die Playstation VR 2: Am 22. Februar kommt die raus für 599 Euro. Im Karton sind Headset, zwei Controller und hier so Ohrstöpsel, die man ans Headset prömpeln kann. Während des Tests hatte ich Vorabzugang zu 10 Spielen. Zur Veröffentlichung der PSVR 2 am 22. Februar sollten mindestens doppelt so viele erhältlich sein. Ja und was sofort im Vergleich zur ersten PSVR auffällt, oh Gott, ist das viel leichter zu installieren. Bei der PSVR 1 hatte man ja eine Kamera, die man irgendwo anbringen musste, eine extra Box zwischen Headset und Fernseher, etliche Kabel, Netzteil, wirklich hochgradig kompliziert.

Ja, und PSVR 2, ja, da ist ein USB-C-Kabel dran, das steckt man in die PS5 und das war's. Das Kabel ist laut unseren Messungen 4,46 Meter lang, angenehm dünn und recht flexibel, aber fest mit dem Headset verbunden. Das heißt, wenn man da mal versehentlich mit dem Pizzaschneider drüber rollt, dann muss man das ganze Headset von Sony reparieren lassen.

Die PSVR 2 läuft auf Wunsch komplett ohne Fernseher. Man kann die PS5 sogar mit den PSVR 2-Controllern einschalten, macht dann das Headset an und kann direkt los spielen. Das ist schon ziemlich nice. Man kann übrigens damit auch flache, nicht PSVR 2-Spiele spielen. Man sieht das dann in VR auf so einer virtuellen Leinwand. Flache Spiele, in der VR-Leute-Fachsprache Pfannkuchenspiele genannt, lassen sich aber nur mit dem konventionellen PS5-Game-Controller steuern. Man könnte jetzt denken, hä, die PSVR 2-Controller sind ja im Prinzip ein in der Mitte geteilter PS5-Controller, warum geht denn das nicht? Es fehlt aber halt hier das Touchpad und ich vermute, dass das der Grund ist dafür, warum Sony das nicht erlaubt.

Aber für VR sind die Controller auf jeden Fall super. Die sind etwas größer als die für die Quest 2, wiegen aber mit 165 Gramm nur 10 Gramm mehr. Man muss das etwas üben, wie man die anfassen muss, aber ist man dann erst mal drin mit der Hand, geht das super. Die haben übrigens auch die adaptiven Trigger, wie die DualSense-Controller der PS5. Das heißt, die Software kann je nach Situation den Widerstand festlegen, was sich in der Praxis echt oft super realistisch anfühlt, zum Beispiel bei Pistolen. Die Controller haben einen integrierten Akku, den man über USB-C auflädt. Bei unseren Tests hielt eine Akkuladung ungefähr 4 bis 5 Stunden lang.

So nun zum Ton. Mitgeliefert werden diese Ohrstöpsel hier, die man hier so fest anpfropfen kann. Das ist einigermaßen clever gelöst. Allerdings haben die sich bei mir in der Praxis auch schon oft verheddert, sodass man das Headset erst wieder abnehmen, entheddern und wieder aufsetzen muss. Ich persönlich mag solche Ohrstöpsel sowieso nicht so gerne, weil sie bei mir regelmäßig rausfliegen und auch ein bisschen wehtun. Ich mag am liebsten ganz normale Kopfhörer und finde deshalb so ein Prinzip wie hier bei meiner Quest 2 super. Leider macht die Quest 2 das aber auch nicht serienmäßig, sondern das ist so ein 80 Euro teures Zubehörteil. Es hat guten Klang, nichts verheddert sich und wenn ich mal keinen Ton will, kann ich das einfach wegklappen.

Um das Gleiche auf PSVR 2 hinzubekomen, da muss ich einen zusätzlichen Kopfhörer nutzen. Zum Beispiel das offizielle PS5-Pulse-3D Headset. Das ist Wireless, da muss man so einen USB-Dongle in die PS5 tun. Und das Teil klingt super, aber man muss beim Auf- und Absetzen halt darauf achten, dass man die Kopfhörer vor dem PSVR-2-Headset abnimmt, sonst knallt einem der Kopfhörer runter. Übrigens, die PSVR 2 hat einfach hier eine 3,5-mm-Buchse, da kann man also beliebige Kabelkopfhörer einfach anschließen.

Apropos Auf- und Absetzen, die PSVR 2 gehört für mich zu den am angenehmsten zu tragenden Headsets. Man drückt hier hinten auf den Knopf, dann kann man das hier so rausziehen, aufsetzen und dann mit dem Ring fest zudrehen. Das Gewicht verteilt sich auf dem Kopf, das Headset liegt nicht wie viele andere Headset auf dem Gesicht auf. Stattdessen schwebt der vordere Teil quasi vor dem Gesicht, man kann da den Abstand einstellen. Hier schaut man zum Vergleich die Quest Pro, da liegt der Großteil des Gewichts auf meinem Gesicht und da kriege ich schon nach kurzer Zeit Stirnschmerzen.

So, ich habe nun gerade gesagt, dass sich die PSVR 2 super angenehm trägt, da muss ich aber dringend dazu sagen, dass das nur für Leute gilt, die keine Brille tragen. Ja, mit Brille macht die PSVR 2 deutlich weniger Spaß, denn weil ja nichts im Gesicht aufliegt, gibt es auch keine Polsterung. Das heißt, die Linsen der PSVR 2 stoßen im Zweifel direkt an die Brillengläser, wenn man nicht aufpasst. Man kann den Abstand zwischen Augen- und PSVR-Linsen ja wie gesagt einstellen, aber auch mit Sicherheitsabstand. Ist mir das beim Spielen manchmal passiert, dass ich das Gefühl hatte, dass die Brille da irgendwie rumschleift.

Man ist ja in VR häufiger in Action, bewegt den Kopf so hin und her. Und ich fand das einfach unangenehm, dass man immer denkt, ich zerkratze mir gerade meine Brillengläser oder die Linsen der PSVR 2. Ich würde also dringend empfehlen, die PSVR 2 entweder mit Kontaktlinsen zu nutzen oder sich solche ans Headset angepassten Korrekturlinsen zu besorgen mit der eigenen Sehstärke. Die gibt es zum Beispiel aus Deutschland von VR-Optiker, die nutze ich seit langem für meine Quest 2, funktioniert super.

Ich habe die PSVR 2 mal testweise ein paar Kolleginnen und Kollegen aufgesetzt und sie nach ihren ersten Eindrücken gefragt.

Daniel Herbig: Ja, also ich fand das sah schon ziemlich gut aus, also es war tatsächlich besser als viele andere VR-Sachen, die ich vorher ausprobiert hatte. Ich hatte schon ein bisschen Probleme mit dem Headset an sich, gerade mit der Brille, das lief nicht so ideal. Damit es scharf ist, musste ich das richtig in mein Gesicht bringen, den vorderen Teil und die Brille hatte ich dann so zur Hälfte im Kopf, das war nicht mehr so gut. Ich hatte jetzt so ein bisschen das Problem, dass ich tatsächlich so ein bisschen im Nacken eine Anspannung gemerkt habe, als ich das getragen habe. Das kann eine Einstellungssache sein und da muss man halt wahrscheinlich ein bisschen mehr Zeit investieren, um die perfekte Einstellung zu finden. Ich habe sie dann ein bisschen locker gespannt, dann ging es ein bisschen besser, dann war es aber natürlich nicht mehr so perfekt scharf wie vorher.

Liane Dubowy: Was mir gut gefallen hat, ist das Headset, weil das gar nicht im Gesicht drückt und man das quasi an das Stirn und hinten nur festschraubt, das lässt sich da ganz gut anpassen. Das Problem mit den Haaren bleibt, dass die hinten hochrutschen, dass man die irgendwie feststecken muss, aber im Gesicht ist das super angenehm und wäre schön, wenn es das auch für PC gäbe. Also ich habe hier nur eine Quest 1 und das ist schon ein großer Unterschied. Man sieht bei der PSVR 2 die Pixel nicht mehr so, also ich habe jetzt gar keine gesehen, das ist mir nicht aufgefallen. Man sieht allerdings noch so ein Punktraster auf hellen Flächen, ich weiß nicht genau, was das ist, aber die Immersion ist schon deutlich größer.

Sahin Erengil: Was mir direkt aufgefallen ist, ist der größere Blickwinkel bei der PSVR 2. Das wirkte besonders im Vergleich mit der Quest 2 irgendwie viel immersiver, dadurch, dass man halt einfach nicht so eingeengt ist. Ich habe jetzt bisher Horizon gespielt, sieht natürlich super aus, richtig gute Farben auch, richtig schön flüssig animiert.

Ja, also Bildqualität kommt ja ganz gut an. Woran nicht das? Ja, die PSVR 2 hat zwei OLED Displays mit jeweils 2000 x 2040 Bildpunkten. Das ist ein bisschen weniger als zum Beispiel die Pico 4 und etwas mehr als die Quest 2, aber generell so in der gleichen Auflösungsklasse. Relevanter für den Bildeindruck ist eher, dass da OLEDs drin sind statt LCDs. Dadurch knallen die Farben mehr, der Kontrast ist besser, schwarz ist richtig schwarz und nicht so gräulich. Der Bildeindruck bei der PSVR 2 ist dadurch auch lebendiger als beispielsweise bei der Quest 2 mit LC-Display. Allerdings wirkten auf meinem PSVR-2-Testgerät einfarbige Flächen manchmal etwas unsauber, als wäre da so Dreck drauf. Bei komplettem Schwarz und komplettem Weiß tritt das übrigens nicht auf.

Das ist der sogenannte Mura-Effekt, der durch uneinheitliche Ausleuchtung zustande kommt. Ich persönlich fand das eher unproblematisch, weil es mir wirklich nur ganz selten aufgefallen ist, aber ich erzähle es euch trotzdem mal, vielleicht reagieren einige von euch ja sensibler drauf als ich.

Hinter den OLED-Displays sitzen Fresnel-Linsen, erkennbar an diesen kleinen Rillen hier. Fresnel-Schliff hat Vorteile, also zum Beispiel, dass man die Linsen dünner bauen kann, sie dadurch leichter sind und auch billiger in der Herstellung. Sie haben aber auch Nachteile wie sogenannte God-Rays, das sind Lichtreflektionen, die vor allem bei hellen Objekten auf dunklem Hintergrund auftreten.

Psychologisch ist das etwas schlecht gelöst. Setzt man die PSVR 2 nämlich zum ersten Mal auf, muss man eine circa 30sekündige Eye-Tracking-Kalibrierung machen, muss man dann so hellen Punkten auf dunklem Hintergrund mit den Augen folgen. Ja und gerade da fallen die God Rays halt extrem auf. Und was dabei auch stark auffällt, die Linsen haben einen sehr kleinen Sweetspot, man muss sie also super exakt vor den Augen ausrichten, damit man ein scharfes Bild mit möglichst wenig God-Rays hat.

Sitzt aber alles richtig und guckt man sich nicht gerade weiße Punkte auf dunklem Hintergrund an, liefert die PSVR 2 eine super Bildqualität. Hinzu kommt noch das ziemlich große Sichtfeld. Im direkten Vergleich zum zurzeit meistverkaufen VR-Headset Quest 2 wirkt es deutlich größer.

Das ist übrigens nicht nur meine Beobachtung, sondern das haben auch mehrere Testpersonen hier bestätigt. Einen schwarzen Rahmen nimmt man allerdings auch bei der PSVR 2 noch wahr.

Hi, hier ist einmal Keno aus der Zukunft. Ich habe gerade Yasuo Takahashi von der Sony-Produktentwicklung auf meine Kritikpunkte angesprochen und er hat mir erklärt, dass man sich bewusst für die Fresnel-Linsen entschieden hat und dass die Probleme zum Beispiel mit dem Sweetspot und den God-Rays, dass das eben der Trade-Off ist. Die andere Alternative wären Pancake-Linsen gewesen, da hat er mir aber berichtet, dass dadurch dieser HDR-Effekt, also dieses sehr kontrastreiche, dass das mit Pancake-Linsen so nicht möglich gewesen wäre (weil Pancake-Linsen mehr Licht schlucken).

Außerdem noch ganz interessant, er hat mir bestätigt, dass das Sichtfeld, was von Sony mit 110 Grad angegeben ist, dass diese 110 Grad sich sowohl auf die Horizontale als auch auf die Diagonale beziehen. Das ist noch eine ganz interessante Information, das war mir nämlich vorher nicht so klar.

Eine wichtige Besonderheit ist das Eye-Tracking der PSVR 2. Im Headset stecken kleine Infrarot-Kameras, die eure Pupillenposition erfassen. Das Headset weiß also immer, wohin ihr gerade schaut. Dadurch wird sogenanntes Fovated Rendering möglich, das heißt die PS5 muss nur da scharf rendern, wo ihr auch hinguckt.

Dadurch wird Leistung eingespart, die die Spiele wieder in Eye-Candy stecken können und wie krass gut das aussehen kann, zeigt zum Beispiel Horizon Call of the Mountain. Das ist eine Bildwucht, die ich so noch nicht gesehen habe und ich hatte schon mehrere tausend Euro teure Profi-Headsets auf dem Kopf. Das hat aber natürlich nicht nur mit der Hardware zu tun, sondern auch mit der Software und da der VR-Markt noch nicht so riesig ist, gibt es einfach nicht viele Spiele mit so hohen Produktionswerten. Einfach weil es sich finanziell nicht lohnt. Ja und das ist auch das ganz große Problem, die PSVR 2 kann theoretisch dank Fovated Rendering mit richtig dicken PCs mithalten. Der Entwickler des Shooters Pavlov hat sogar geschätzt, dass die PS5 mit PSVR 2 10% mehr Leistung schafft als ein VR-PC mit einer 3090 Ti, also einer Grafikkarte, die alleine mehr kostet als eine ganze PS5.

Aber in der Realität sind zumindest Stand heute viele PSVR-2-Spiele lediglich leicht verbesserte Umsetzungen von Quest-2-Titeln. Und in der Quest 2 steckt ja nur ein Handy-System-on-a-Chip. Das ist also eine ganz andere Sportart als High-End-Gaming-PCs. Entsprechend sehen viele Spiele auch auf der PSVR 2 nicht viel besser aus als auf der Quest 2. Ein gutes Beispiel dafür ist Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge. Das hat auf der PSVR 2 den Untertitel „Enhanced Edition“, sieht aber nicht wahnsinnig viel besser aus. Und kurios, im direkten Vergleich in den Quest-2- und PSVR-2-Headsets hätte ich schwören können, dass da außer ein bisschen mehr Auflösung und Anti-Alias kein großer Unterschied ist. Das für mir aufgezeichnete Footage zeigt aber schon recht deutlich, dass die PSVR 2 Version bessere Lichteffekte hat. Im Headset fällt das aber wirklich nicht so auf.

Bei dem super-charmanten Spiel Moss ist das anders. Das wirkt auch im Headset in der PSVR 2 Version viel schöner als in der Quest-2-Version. Schaut mal alleine das Wasser hier vorne. Aber Moss wurde auch ursprünglich für PC VR entwickelt und dann erst später auf Quest umgesetzt. Das heißt die PSVR-2 -Version basiert ziemlich sicher auf der aufwendigeren PC-Version. Von Tales of the Galaxy's Edge gibt es keine besser aussehende PC-Version. Das wurde von Anfang an für die Quest entwickelt. Ja und das ist halt ein bisschen die Krux.

Von den PSVR-2-Launch Titeln gibt es einige, die auf der PS5 nicht viel anders aussehen als auf der Quest 2 mit Smartphone-Technik. Zum Beispiel auch Jurassic World Aftermath.

Titel, die die Hardware so richtig ausnutzen, sind noch ziemlich rar. Außer Horizon Call of the Mountain wären das zu Anfang wohl Gran Turismo 7 und Resident Evil Village. Die letzten beiden konnte ich noch nicht ausführlich spielen.

Horizon Call of the Mountain schon. Und ich muss zugeben, dass ich anfangs gedacht hatte, dass das einfach so eine bessere Grafikdemo ist und spielerisch nicht viel dahinter steckt. Nach einigen Stunden muss ich aber sagen: Stimmt nicht. Das ist ein wirklich abwechslungsreiches und auch forderndes, auch körperlich forderndes Spiel. Ich hatte richtig Spaß damit.

Und nochmal Keno aus der Zukunft. Ich hatte ja im letzten Video kritisiert, dass mir bei einigen Spielen schlecht geworden ist. Also motion-sickness-mäßig. Ich kann jetzt bestätigen, dass bei den 10 Titeln, die ich gespielt habe, dass mir das nicht ein einziges Mal passiert ist, weil alle Spiele eine Art Teleport oder sowas angeboten haben. Also eine alternative Bewegungsmethode für Leute wie mich, denen leicht schlecht wird. Das war einfach bei der Preview der PSVR 2 einfach eine etwas unglückliche Spieleauswahl, dass bei zwei von vier Spielen eben diese alternativen Bewegungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung standen.

Aber das würde ich gerne nochmal ganz deutlich sagen: Die PSVR 2 ist auch für Leute geeignet, die sehr magensensibel sind. Die meisten Spiele bieten magenfreundliche Bewegungsoptionen an.

Mein Fazit:Die PS5 mit der PSVR 2 kann richtig gutes VR liefern. Das ist mindestens auf dem Niveau von sagen wir mal einem 2000 Euro-Gaming-PC plus einem über 1000 Euro teuren PC-VR-Headset wie die Valve Index. Nur gibt es zurzeit leider nur wenige Spiele, die das wirklich ausnutzen. Das gilt für PC-VR wie für die PSVR 2. Am meisten wird zurzeit eben im Bereich der Mobile-VR entwickelt, also für sowas wie die Quest 2 oder die Pico 4. Ja und so ein autarkes Headset kostet 450 Euro inklusive Rechner, weil der ist ja schon eingebaut. Die PSVR 2 kostet 599 Euro und benötigt natürlich noch eine Playstation 5 für mindestens 450 Euro.

Aber ich will jetzt auch nicht so negativ sein. Als VR-Fan hoffe ich wirklich, dass die PSVR 2 den Markt für High-End-VR-Software wieder etwas mehr aufleben lässt und dass künftig wieder mehr grafisch aufwendige Spiele kommen. Und vielleicht entscheidet sich Valve ja sogar dafür, Half-Life: Alyx für die PS5 umzusetzen. Ich würde das darauf definitiv nochmal durchspielen. Außerdem freue ich mich auf GT7 und Resident Evil Village. Moss 1 und 2 werde ich sehr sicher auch nochmal durchspielen und ich habe auch vor, mehr Zeit mit Song in the Smoke und Townsmen VR auf der PSVR 2 zu verbringen. Ja und ihr so, wie ist eure Meinung zur PSVR 2 und vor allem zu VR allgemein? Schreibt es gerne in die Kommentare. Tschüss!

Das ist die PSVR 2, die haben wir getestet. Das ist das Virtual-Reality-Headset für die PlayStation 5. Und das Ding kann wirklich Sachen, die ich so noch nicht in VR erlebt habe. Vor allem zeigt es wirklich beeindruckende Bilder. Ich hatte am Anfang von Horizon Call of the Mountain eine Situation, wo ich so im Kanu gemütlich durch einen schattigen Dschungel gefahren bin und auf einmal die Sonne so durch die Baumwipfel strahlte. Und da wurde mir auf einmal wirklich warm. Obwohl sich die Temperatur im Raum natürlich nicht verändert hat. Mein Gehirn fand das Bild offenbar so überzeugend, dass es gedacht hat, es muss ja jetzt gerade warm werden, wenn mir da so die Sonne auf dem Pelz scheint. Also das fand ich schon ziemlich krass.

Die PSVR 2 hat auch einige Funktionen, die kein anderes VR-Headset hat. Zum Beispiel Kopfvibration. Wenn mir hier bei Star Wars Laserschüsse um die Ohren fliegen, dann spüre ich das ein bisschen am Kopf. Außerdem gibt es Pupillentracking, was vor allem dazu nützlich ist, dass die PS5 nur da scharf rendern muss, wo ich auch wirklich hingucke. Das spart natürlich Leistung und führt zu einem insgesamt sehr überzeugenden Bildeindruck.

Aber es gibt auch ein paar schlechte Dinge zu den Displays zu sagen und allgemein zum Design. Ich habe das Teil auf jeden Fall viele Stunden getestet. Ich fand vieles richtig toll und einiges hat mich auch hart genervt. Bleibt dran.

Liebe Hackerinnen und Hackerinnen im Internetserver, herzlich willkommen hier bei...

Die Playstation VR 2: Am 22. Februar kommt die raus für 599 Euro. Im Karton sind Headset, zwei Controller und hier so Ohrstöpsel, die man ans Headset prömpeln kann. Während des Tests hatte ich Vorabzugang zu 10 Spielen. Zur Veröffentlichung der PSVR 2 am 22. Februar sollten mindestens doppelt so viele erhältlich sein. Ja und was sofort im Vergleich zur ersten PSVR auffällt, oh Gott, ist das viel leichter zu installieren. Bei der PSVR 1 hatte man ja eine Kamera, die man irgendwo anbringen musste, eine extra Box zwischen Headset und Fernseher, etliche Kabel, Netzteil, wirklich hochgradig kompliziert.

Ja, und PSVR 2, ja, da ist ein USB-C-Kabel dran, das steckt man in die PS5 und das war's. Das Kabel ist laut unseren Messungen 4,46 Meter lang, angenehm dünn und recht flexibel, aber fest mit dem Headset verbunden. Das heißt, wenn man da mal versehentlich mit dem Pizzaschneider drüber rollt, dann muss man das ganze Headset von Sony reparieren lassen.

Die PSVR 2 läuft auf Wunsch komplett ohne Fernseher. Man kann die PS5 sogar mit den PSVR 2-Controllern einschalten, macht dann das Headset an und kann direkt los spielen. Das ist schon ziemlich nice. Man kann übrigens damit auch flache, nicht PSVR 2-Spiele spielen. Man sieht das dann in VR auf so einer virtuellen Leinwand. Flache Spiele, in der VR-Leute-Fachsprache Pfannkuchenspiele genannt, lassen sich aber nur mit dem konventionellen PS5-Game-Controller steuern. Man könnte jetzt denken, hä, die PSVR 2-Controller sind ja im Prinzip ein in der Mitte geteilter PS5-Controller, warum geht denn das nicht? Es fehlt aber halt hier das Touchpad und ich vermute, dass das der Grund ist dafür, warum Sony das nicht erlaubt.

Aber für VR sind die Controller auf jeden Fall super. Die sind etwas größer als die für die Quest 2, wiegen aber mit 165 Gramm nur 10 Gramm mehr. Man muss das etwas üben, wie man die anfassen muss, aber ist man dann erst mal drin mit der Hand, geht das super. Die haben übrigens auch die adaptiven Trigger, wie die DualSense-Controller der PS5. Das heißt, die Software kann je nach Situation den Widerstand festlegen, was sich in der Praxis echt oft super realistisch anfühlt, zum Beispiel bei Pistolen. Die Controller haben einen integrierten Akku, den man über USB-C auflädt. Bei unseren Tests hielt eine Akkuladung ungefähr 4 bis 5 Stunden lang.

So nun zum Ton. Mitgeliefert werden diese Ohrstöpsel hier, die man hier so fest anpfropfen kann. Das ist einigermaßen clever gelöst. Allerdings haben die sich bei mir in der Praxis auch schon oft verheddert, sodass man das Headset erst wieder abnehmen, entheddern und wieder aufsetzen muss. Ich persönlich mag solche Ohrstöpsel sowieso nicht so gerne, weil sie bei mir regelmäßig rausfliegen und auch ein bisschen wehtun. Ich mag am liebsten ganz normale Kopfhörer und finde deshalb so ein Prinzip wie hier bei meiner Quest 2 super. Leider macht die Quest 2 das aber auch nicht serienmäßig, sondern das ist so ein 80 Euro teures Zubehörteil. Es hat guten Klang, nichts verheddert sich und wenn ich mal keinen Ton will, kann ich das einfach wegklappen.

Um das Gleiche auf PSVR 2 hinzubekomen, da muss ich einen zusätzlichen Kopfhörer nutzen. Zum Beispiel das offizielle PS5-Pulse-3D Headset. Das ist Wireless, da muss man so einen USB-Dongle in die PS5 tun. Und das Teil klingt super, aber man muss beim Auf- und Absetzen halt darauf achten, dass man die Kopfhörer vor dem PSVR-2-Headset abnimmt, sonst knallt einem der Kopfhörer runter. Übrigens, die PSVR 2 hat einfach hier eine 3,5-mm-Buchse, da kann man also beliebige Kabelkopfhörer einfach anschließen.

Apropos Auf- und Absetzen, die PSVR 2 gehört für mich zu den am angenehmsten zu tragenden Headsets. Man drückt hier hinten auf den Knopf, dann kann man das hier so rausziehen, aufsetzen und dann mit dem Ring fest zudrehen. Das Gewicht verteilt sich auf dem Kopf, das Headset liegt nicht wie viele andere Headset auf dem Gesicht auf. Stattdessen schwebt der vordere Teil quasi vor dem Gesicht, man kann da den Abstand einstellen. Hier schaut man zum Vergleich die Quest Pro, da liegt der Großteil des Gewichts auf meinem Gesicht und da kriege ich schon nach kurzer Zeit Stirnschmerzen.

So, ich habe nun gerade gesagt, dass sich die PSVR 2 super angenehm trägt, da muss ich aber dringend dazu sagen, dass das nur für Leute gilt, die keine Brille tragen. Ja, mit Brille macht die PSVR 2 deutlich weniger Spaß, denn weil ja nichts im Gesicht aufliegt, gibt es auch keine Polsterung. Das heißt, die Linsen der PSVR 2 stoßen im Zweifel direkt an die Brillengläser, wenn man nicht aufpasst. Man kann den Abstand zwischen Augen- und PSVR-Linsen ja wie gesagt einstellen, aber auch mit Sicherheitsabstand. Ist mir das beim Spielen manchmal passiert, dass ich das Gefühl hatte, dass die Brille da irgendwie rumschleift.

Man ist ja in VR häufiger in Action, bewegt den Kopf so hin und her. Und ich fand das einfach unangenehm, dass man immer denkt, ich zerkratze mir gerade meine Brillengläser oder die Linsen der PSVR 2. Ich würde also dringend empfehlen, die PSVR 2 entweder mit Kontaktlinsen zu nutzen oder sich solche ans Headset angepassten Korrekturlinsen zu besorgen mit der eigenen Sehstärke. Die gibt es zum Beispiel aus Deutschland von VR-Optiker, die nutze ich seit langem für meine Quest 2, funktioniert super.

Ich habe die PSVR 2 mal testweise ein paar Kolleginnen und Kollegen aufgesetzt und sie nach ihren ersten Eindrücken gefragt.

Daniel Herbig: Ja, also ich fand das sah schon ziemlich gut aus, also es war tatsächlich besser als viele andere VR-Sachen, die ich vorher ausprobiert hatte. Ich hatte schon ein bisschen Probleme mit dem Headset an sich, gerade mit der Brille, das lief nicht so ideal. Damit es scharf ist, musste ich das richtig in mein Gesicht bringen, den vorderen Teil und die Brille hatte ich dann so zur Hälfte im Kopf, das war nicht mehr so gut. Ich hatte jetzt so ein bisschen das Problem, dass ich tatsächlich so ein bisschen im Nacken eine Anspannung gemerkt habe, als ich das getragen habe. Das kann eine Einstellungssache sein und da muss man halt wahrscheinlich ein bisschen mehr Zeit investieren, um die perfekte Einstellung zu finden. Ich habe sie dann ein bisschen locker gespannt, dann ging es ein bisschen besser, dann war es aber natürlich nicht mehr so perfekt scharf wie vorher.

Liane Dubowy: Was mir gut gefallen hat, ist das Headset, weil das gar nicht im Gesicht drückt und man das quasi an das Stirn und hinten nur festschraubt, das lässt sich da ganz gut anpassen. Das Problem mit den Haaren bleibt, dass die hinten hochrutschen, dass man die irgendwie feststecken muss, aber im Gesicht ist das super angenehm und wäre schön, wenn es das auch für PC gäbe. Also ich habe hier nur eine Quest 1 und das ist schon ein großer Unterschied. Man sieht bei der PSVR 2 die Pixel nicht mehr so, also ich habe jetzt gar keine gesehen, das ist mir nicht aufgefallen. Man sieht allerdings noch so ein Punktraster auf hellen Flächen, ich weiß nicht genau, was das ist, aber die Immersion ist schon deutlich größer.

Sahin Erengil: Was mir direkt aufgefallen ist, ist der größere Blickwinkel bei der PSVR 2. Das wirkte besonders im Vergleich mit der Quest 2 irgendwie viel immersiver, dadurch, dass man halt einfach nicht so eingeengt ist. Ich habe jetzt bisher Horizon gespielt, sieht natürlich super aus, richtig gute Farben auch, richtig schön flüssig animiert.

Ja, also Bildqualität kommt ja ganz gut an. Woran nicht das? Ja, die PSVR 2 hat zwei OLED Displays mit jeweils 2000 x 2040 Bildpunkten. Das ist ein bisschen weniger als zum Beispiel die Pico 4 und etwas mehr als die Quest 2, aber generell so in der gleichen Auflösungsklasse. Relevanter für den Bildeindruck ist eher, dass da OLEDs drin sind statt LCDs. Dadurch knallen die Farben mehr, der Kontrast ist besser, schwarz ist richtig schwarz und nicht so gräulich. Der Bildeindruck bei der PSVR 2 ist dadurch auch lebendiger als beispielsweise bei der Quest 2 mit LC-Display. Allerdings wirkten auf meinem PSVR-2-Testgerät einfarbige Flächen manchmal etwas unsauber, als wäre da so Dreck drauf. Bei komplettem Schwarz und komplettem Weiß tritt das übrigens nicht auf.

Das ist der sogenannte Mura-Effekt, der durch uneinheitliche Ausleuchtung zustande kommt. Ich persönlich fand das eher unproblematisch, weil es mir wirklich nur ganz selten aufgefallen ist, aber ich erzähle es euch trotzdem mal, vielleicht reagieren einige von euch ja sensibler drauf als ich.

Hinter den OLED-Displays sitzen Fresnel-Linsen, erkennbar an diesen kleinen Rillen hier. Fresnel-Schliff hat Vorteile, also zum Beispiel, dass man die Linsen dünner bauen kann, sie dadurch leichter sind und auch billiger in der Herstellung. Sie haben aber auch Nachteile wie sogenannte God-Rays, das sind Lichtreflektionen, die vor allem bei hellen Objekten auf dunklem Hintergrund auftreten.

Psychologisch ist das etwas schlecht gelöst. Setzt man die PSVR 2 nämlich zum ersten Mal auf, muss man eine circa 30sekündige Eye-Tracking-Kalibrierung machen, muss man dann so hellen Punkten auf dunklem Hintergrund mit den Augen folgen. Ja und gerade da fallen die God Rays halt extrem auf. Und was dabei auch stark auffällt, die Linsen haben einen sehr kleinen Sweetspot, man muss sie also super exakt vor den Augen ausrichten, damit man ein scharfes Bild mit möglichst wenig God-Rays hat.

Sitzt aber alles richtig und guckt man sich nicht gerade weiße Punkte auf dunklem Hintergrund an, liefert die PSVR 2 eine super Bildqualität. Hinzu kommt noch das ziemlich große Sichtfeld. Im direkten Vergleich zum zurzeit meistverkaufen VR-Headset Quest 2 wirkt es deutlich größer.

Das ist übrigens nicht nur meine Beobachtung, sondern das haben auch mehrere Testpersonen hier bestätigt. Einen schwarzen Rahmen nimmt man allerdings auch bei der PSVR 2 noch wahr.

Hi, hier ist einmal Keno aus der Zukunft. Ich habe gerade Yasuo Takahashi von der Sony-Produktentwicklung auf meine Kritikpunkte angesprochen und er hat mir erklärt, dass man sich bewusst für die Fresnel-Linsen entschieden hat und dass die Probleme zum Beispiel mit dem Sweetspot und den God-Rays, dass das eben der Trade-Off ist. Die andere Alternative wären Pancake-Linsen gewesen, da hat er mir aber berichtet, dass dadurch dieser HDR-Effekt, also dieses sehr kontrastreiche, dass das mit Pancake-Linsen so nicht möglich gewesen wäre (weil Pancake-Linsen mehr Licht schlucken).

Außerdem noch ganz interessant, er hat mir bestätigt, dass das Sichtfeld, was von Sony mit 110 Grad angegeben ist, dass diese 110 Grad sich sowohl auf die Horizontale als auch auf die Diagonale beziehen. Das ist noch eine ganz interessante Information, das war mir nämlich vorher nicht so klar.

Eine wichtige Besonderheit ist das Eye-Tracking der PSVR 2. Im Headset stecken kleine Infrarot-Kameras, die eure Pupillenposition erfassen. Das Headset weiß also immer, wohin ihr gerade schaut. Dadurch wird sogenanntes Fovated Rendering möglich, das heißt die PS5 muss nur da scharf rendern, wo ihr auch hinguckt.

Dadurch wird Leistung eingespart, die die Spiele wieder in Eye-Candy stecken können und wie krass gut das aussehen kann, zeigt zum Beispiel Horizon Call of the Mountain. Das ist eine Bildwucht, die ich so noch nicht gesehen habe und ich hatte schon mehrere tausend Euro teure Profi-Headsets auf dem Kopf. Das hat aber natürlich nicht nur mit der Hardware zu tun, sondern auch mit der Software und da der VR-Markt noch nicht so riesig ist, gibt es einfach nicht viele Spiele mit so hohen Produktionswerten. Einfach weil es sich finanziell nicht lohnt. Ja und das ist auch das ganz große Problem, die PSVR 2 kann theoretisch dank Fovated Rendering mit richtig dicken PCs mithalten. Der Entwickler des Shooters Pavlov hat sogar geschätzt, dass die PS5 mit PSVR 2 10% mehr Leistung schafft als ein VR-PC mit einer 3090 Ti, also einer Grafikkarte, die alleine mehr kostet als eine ganze PS5.

Aber in der Realität sind zumindest Stand heute viele PSVR-2-Spiele lediglich leicht verbesserte Umsetzungen von Quest-2-Titeln. Und in der Quest 2 steckt ja nur ein Handy-System-on-a-Chip. Das ist also eine ganz andere Sportart als High-End-Gaming-PCs. Entsprechend sehen viele Spiele auch auf der PSVR 2 nicht viel besser aus als auf der Quest 2. Ein gutes Beispiel dafür ist Star Wars: Tales from the Galaxy's Edge. Das hat auf der PSVR 2 den Untertitel „Enhanced Edition“, sieht aber nicht wahnsinnig viel besser aus. Und kurios, im direkten Vergleich in den Quest-2- und PSVR-2-Headsets hätte ich schwören können, dass da außer ein bisschen mehr Auflösung und Anti-Alias kein großer Unterschied ist. Das für mir aufgezeichnete Footage zeigt aber schon recht deutlich, dass die PSVR 2 Version bessere Lichteffekte hat. Im Headset fällt das aber wirklich nicht so auf.

Bei dem super-charmanten Spiel Moss ist das anders. Das wirkt auch im Headset in der PSVR 2 Version viel schöner als in der Quest-2-Version. Schaut mal alleine das Wasser hier vorne. Aber Moss wurde auch ursprünglich für PC VR entwickelt und dann erst später auf Quest umgesetzt. Das heißt die PSVR-2 -Version basiert ziemlich sicher auf der aufwendigeren PC-Version. Von Tales of the Galaxy's Edge gibt es keine besser aussehende PC-Version. Das wurde von Anfang an für die Quest entwickelt. Ja und das ist halt ein bisschen die Krux.

Von den PSVR-2-Launch Titeln gibt es einige, die auf der PS5 nicht viel anders aussehen als auf der Quest 2 mit Smartphone-Technik. Zum Beispiel auch Jurassic World Aftermath.

Titel, die die Hardware so richtig ausnutzen, sind noch ziemlich rar. Außer Horizon Call of the Mountain wären das zu Anfang wohl Gran Turismo 7 und Resident Evil Village. Die letzten beiden konnte ich noch nicht ausführlich spielen.

Horizon Call of the Mountain schon. Und ich muss zugeben, dass ich anfangs gedacht hatte, dass das einfach so eine bessere Grafikdemo ist und spielerisch nicht viel dahinter steckt. Nach einigen Stunden muss ich aber sagen: Stimmt nicht. Das ist ein wirklich abwechslungsreiches und auch forderndes, auch körperlich forderndes Spiel. Ich hatte richtig Spaß damit.

Und nochmal Keno aus der Zukunft. Ich hatte ja im letzten Video kritisiert, dass mir bei einigen Spielen schlecht geworden ist. Also motion-sickness-mäßig. Ich kann jetzt bestätigen, dass bei den 10 Titeln, die ich gespielt habe, dass mir das nicht ein einziges Mal passiert ist, weil alle Spiele eine Art Teleport oder sowas angeboten haben. Also eine alternative Bewegungsmethode für Leute wie mich, denen leicht schlecht wird. Das war einfach bei der Preview der PSVR 2 einfach eine etwas unglückliche Spieleauswahl, dass bei zwei von vier Spielen eben diese alternativen Bewegungsmöglichkeiten nicht zur Verfügung standen.

Aber das würde ich gerne nochmal ganz deutlich sagen: Die PSVR 2 ist auch für Leute geeignet, die sehr magensensibel sind. Die meisten Spiele bieten magenfreundliche Bewegungsoptionen an.

Mein Fazit:Die PS5 mit der PSVR 2 kann richtig gutes VR liefern. Das ist mindestens auf dem Niveau von sagen wir mal einem 2000 Euro-Gaming-PC plus einem über 1000 Euro teuren PC-VR-Headset wie die Valve Index. Nur gibt es zurzeit leider nur wenige Spiele, die das wirklich ausnutzen. Das gilt für PC-VR wie für die PSVR 2. Am meisten wird zurzeit eben im Bereich der Mobile-VR entwickelt, also für sowas wie die Quest 2 oder die Pico 4. Ja und so ein autarkes Headset kostet 450 Euro inklusive Rechner, weil der ist ja schon eingebaut. Die PSVR 2 kostet 599 Euro und benötigt natürlich noch eine Playstation 5 für mindestens 450 Euro.

Aber ich will jetzt auch nicht so negativ sein. Als VR-Fan hoffe ich wirklich, dass die PSVR 2 den Markt für High-End-VR-Software wieder etwas mehr aufleben lässt und dass künftig wieder mehr grafisch aufwendige Spiele kommen. Und vielleicht entscheidet sich Valve ja sogar dafür, Half-Life: Alyx für die PS5 umzusetzen. Ich würde das darauf definitiv nochmal durchspielen. Außerdem freue ich mich auf GT7 und Resident Evil Village. Moss 1 und 2 werde ich sehr sicher auch nochmal durchspielen und ich habe auch vor, mehr Zeit mit Song in the Smoke und Townsmen VR auf der PSVR 2 zu verbringen. Ja und ihr so, wie ist eure Meinung zur PSVR 2 und vor allem zu VR allgemein? Schreibt es gerne in die Kommentare. Tschüss!

Dieses Transkript wurde maschinell erstellt

(dahe)