Schnelle Raw-Viewer

Fotografen müssen nach einem ausgedehnten Shooting oft tausende von Bildern sortieren. Dafür sind datenbankbasierte All-in-One-Lösungen durch ihre behäbige Architektur eher schlecht gerüstet. Es gibt speziell für diesen Zweck optimierte Raw-Viewer. Die kostenpflichtigen Tools werben mit besonders hoher Geschwindigkeit und Stapelverarbeitungsfunktionen, wir haben die vielversprechendsten getestet.

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Lesezeit: 30 Min.
Von
  • Sascha Steinhoff
Inhaltsverzeichnis

Vor einigen Jahren war es sehr aufwendig, Raw-Dateien zu betrachten. Man musste die Raw-Bilder vorher erst mühsam konvertieren, doch das hat sich zum Glück grundlegend geändert. Windows und Mac unterstützen Raw-Bilder inzwischen ab Werk. Man braucht nicht einmal einen Viewer, wenn man seine Raw-Bilder nach dem Shooting sichten, sortieren und mit Metadaten versehen möchte. Explorer und Finder bringen entsprechende Funktionen schon mit. Mit den Bordmitteln der Betriebssysteme kann man also durchaus die Fotoausbeute des Tages organisieren, sonderlich komfortabel ist das allerdings nicht. Freeware-Viewer à la FastStone, XNView oder IrfanView sind konzeptionell mehr auf die Bedürfnisse von Amateuren ausgerichtet. Für einen Profi, der die Interoperabilität mit anderen Anwendungen im Blick behalten muss, eignen sie sich weniger. Eine datenbankbasierte All-in-One-Anwendung wie Lightroom bietet zwar alle wichtigen Funktionen, es gibt aber einen gravierenden Nachteil: Lightroom geht bei der Bildanzeige recht gemächlich zu Werke. Jedes Bild wird einzeln gerendert, außerdem bremst die Datenbank. Es ist sinnvoll, einen Teil des Fotoworkflows an schlankere Tools auszulagern. Mit schnellen Raw-Viewern kann man die Fotoausbeute des Tages viel effizienter sichten, sortieren und mit Metadaten versehen. Der Import nach Lightroom folgt erst anschließend. Unsere Testkandidaten Photo Mechanic, Fast RawViewer und FastPictureViewer verfolgen ganz unterschiedliche Ansätze, um den Foto-Workflow zu beschleunigen.

Photo Mechanic (PM) ist ein Urgestein, das Programm gibt es schon seit 1998. Mit einem Preis von 140 Euro ist PM die mit Abstand teuerste Anwendung in unserem Testfeld. Unter Fotoprofis ist Photo Mechanic nicht nur der bekannteste, sondern – soweit man das ohne empirische Untersuchung sagen kann — vermutlich auch der beliebteste Raw-Viewer.

Die Benutzeroberfläche von Photo Mechanic verströmt den drögen Charme eines Warenwirtschaftssystems, funktional ist sie aber auf der Höhe der Zeit. Das zeigt sich beispielsweise bei der Skalierbarkeit auf unterschiedlichen Displays. Photo Mechanic macht auf einem kleinen 4K-Monitor mit hoher Pixeldichte eine ebenso gute Figur wie auf einem alten TFT-Display mit 1280 × 1024 Pixeln. Sogar das Verschieben zwischen unterschiedlich großen Monitoren klappt sehr gut, weil Photo Mechanic sauber skaliert.

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