DHCP - was ist das?

Sie sind innerhalb der Netzwerkkonfiguration auf DHCP gestoßen und wissen nicht, was das bedeutet? Wir erklären es in unserem Beitrag.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Michael Mierke

Das Dynamic Host Configuration Protokoll, abgekürzt DHCP, ist ein 1993 definiertes Protokoll, das heutzutage fest integriert in modernen IT-Infrastrukturen ist. Das Protokoll ermöglicht es, neu eingebundene Geräte im Netzwerk automatisch zu konfigurieren. Dazu gehören die dynamische Zuweisung von IP-Adressen und weitere Konfigurationen wie die Netzmaske. Wie genau DHCP arbeitet und was Sie dazu alles wissen müssen, lesen Sie im Folgenden.

Um ein Verständnis für die Notwendigkeit und das Funktionsprinzip des Dynamic Host Configuration Protokolls zu erlangen, gibt es folgende Fragestellungen zu beantworten. Woran erkennt man ein Gerät in einem Netzwerk? Welches Gerät gehört zum eigenen Heimnetzwerk und welches zum Internet? Solche Fragen lassen sich mit Begriffen wie IP-Adresse, Subnetzmasken oder auch DNS-Servern beantworten. Damit die Zuordnung der Konfigurationsparameter überhaupt erst möglich ist, gibt es das Standardprotokoll DHCP. Dieses erlaubt es Netzwerkverwaltern, wie z.B. den IT-Administratoren Ihres Unternehmens, die IP-Adressen in dem Firmennetzwerk automatisch und zentral zu vergeben. Jedes im Netzwerk angeschlossene Gerät, sei es ein Computer, Smartphone oder Tablet, bekommt über DHCP eine eindeutige IP-Adresse zugewiesen. Darüber hinaus verwaltet DHCP auch noch folgende Konfigurationen:

  • Netzmaske oder auch Subnetzmaske: Adressierung des Netz- bzw. Host-Anteils innerhalb der IP-Adresse.
  • Gateway: Komponente, die eine Verbindung zwischen zwei Systemen herstellt.
  • Domain Name System-Server (DNS-Server): Beantwortet Anfragen zur Namensauflösung im Internet. Ohne diesen müssen Sie z.B. statt Domains die zugehörigen IP-Adressen auswendig kennen.
  • Time- und NTP-Server: Synchronisierung der Uhrzeit.

Ohne das Protokoll müsste der Netzwerkadministrator bei jedem Rechner diese Einstellungen per Hand durchführen. DHCP bringt also den Hauptvorteil der einfachen Nutzung und Konfiguration der Netzwerkparameter.

Der DHCP-Server ist ein Hintergrundprozess und wartet auf dem UDP-Port 67 auf die Anfrage eines DHCP-Clients, der sich mit dem Netzwerk verbinden möchte. In einer vorher definierten Konfigurationsdatei befinden sich die erforderlichen Parameter, die dann automatisch zum Client gesendet werden, um diesen zu konfigurieren. Es gibt drei unterschiedliche Betriebsmodi eines DHCP-Servers:

  • Manuelle Zuordnung: Auch als statistisches DHCP bezeichnet. Die am DHCP-Server festgelegten IP-Adressen werden festen MAC-Adressen (der Hardware-Adresse des einzelnen Netzwerkadapters - zur eindeutigen Identifikation des Gerätes) zugeordnet. Die Adressen werden fest vergeben und es ergibt sich der Nachteil, dass keine zusätzlichen Clients in das Netz eingebunden werden können, da die Adressen nur fest vergeben werden. Aus Sicherheitsperspektive kann das aber auch erwünscht sein.
  • Automatische Zuordnung: Bei dieser Zuordnung wird ein festgelegter Bereich von IP-Adressen durch den DHCP-Server zugeordnet. Sobald die Adressen miteinander verknüpft sind, bleiben auch diese auf unbestimmte Zeit verbunden. Der Nachteil ist, dass neue Clients keine IP-Adresse erhalten, wenn der Bereich komplett vergeben ist.
  • Dynamische Zuordnung: Im Unterschied zu den beiden vorherigen Verfahren ist bei der dynamischen Zuordnung die Zuordnung zeitlich begrenzt. Heißt, dass der DHCP-Server innerhalb seiner Konfigurationsdatei festlegt, wie lange eine IP-Adresse an einen Client gegeben werden darf. Diese vom Administrator festgelegte Zeit wird in der IT auch als "Lease-Time" (dt. Leihdauer) bezeichnet.
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(mimi)