Das Macbook schneller machen - so klappt's

Auch MacBooks leiden hin und wieder unter Performance-Problemen. Wir helfen dabei, diese ausfindig zu machen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 6 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky
Inhaltsverzeichnis

Grundsätzlich ist ein MacBook performance-seitig sehr solide. Die kürzlich gemeldeten rücklaufenden Mac-Verkäufe dürften auch damit zu tun haben, dass ein Mac für einen Computer ausgesprochen lange hält. Der Autor besitzt unter anderem ein immerhin fünf Jahre altes 2013er MacBook Pro, das sich leistungsmäßig nicht vor seinen aktuellen Verwandten verstecken muss. Und auch ein 2009er (!) iMac läuft hier noch als Office-Zweitmaschine. Für Computer ist das ein biblisches Alter. Dennoch: Egal ob alt oder neu, manchmal wirkt der Mac, als sei die Handbremse angezogen. Daran können Hardware und Software schuld sein. Wir helfen bei der Fehlersuche.

Der erste Schritt bei der Performance-Suche sollte sich in Richtung Arbeitsspeicher orientieren. Apple ist hier bei der Grundausstattung traditionell knausrig und das sorgt für erhebliche Performance-Probleme: Je weniger RAM, desto mehr „virtueller Arbeitsspeicher“ wird von macOS angelegt. Das lässt sich nicht beeinflussen, sorgt aber gerade in der Kombination „Wenig RAM + klassische HDD + wenig Festplattenplatz“ für einen erheblichen Flaschenhals. Dieses Pferd sollten Sie von hinten aufzäumen.

Checken Sie zunächst, wie viel RAM Sie haben und wie stark die System-Festplatte belegt ist. Gerade Rechner mit wenig RAM benötigen viel Platz für virtuellen Arbeitsspeicher, der auf die Festplatte ausgelagert wird.

Festplatten-Platz und RAM prüfen (3 Bilder)

1. Schritt:

Klicken Sie dazu oben links auf das Apfel-Symbol und wählen Sie „Über diesen Mac“.

Falls der RAM knapp (< 8 GB) und die Festplatte übervoll ist, haben Sie bereits einen Flaschenhals gefunden. Jetzt heißt es, Daten löschen, die Sie nicht mehr benötigen. Dankbare Kandidaten sind heruntergeladene Filme oder große Software-Pakete, auch virtuelle Maschinen von Parallels sind echte Platzfresser. Am einfachsten finden Sie heraus, wo die Speicherfresser liegen, indem Sie im Reiter "Festplatten" auf „Verwalten“ klicken. Hier zeigt Ihnen der Rechner an, wo die größten Speicherfresser liegen. Lagern Sie diese auf eine externe Festplatte aus oder löschen Sie sie direkt.

Falls der Festplatten-Platz nicht die Ursache ist, sollten Sie überlegen, ob Sie den Arbeitsspeicher erweitern und die mechanische Festplatte gegen eine deutlich schnellere Festspeicher-Platte, eine sogenannte SSD austauschen. Das geht bei allen MacBooks mit eingebautem CD-Laufwerk (Baujahr 2006 und 2012) mit einigen einfachen Handgriffen und für kleines Geld. Achtung: Wenn Sie nicht wissen, wie Sie den Mac öffnen können oder wie Sie Ihr macOS-System auf eine neue Festplatte kopieren, sollten Sie diese Arbeit einem Fachmann überlassen. Bei der Gelegenheit können Sie den Festplatten-Speicher auch gleich erweitern, sofern Sie mehr Platz benötigen. Bei MacBooks ohne CD-Laufwerk ist der RAM leider fest verbaut. Diese Modelle haben aber bereits ab Werk eine SSD. Am besten, Sie fragen jemanden, der sich damit auskennt.

Neben den hardwareseitigen Systembremsen gibt es auch solche, die von der Software, also Programmen auf dem MacBook, verursacht werden. Grundsätzlich ist macOS hier sehr achtsam konzipiert, trotzdem gibt es einige Dinge, die das System unnötig bremsen, so etwa die Anmeldeobjekte:

Systembremsen lösen: Anmeldeobjekte ausmisten (2 Bilder)

1. Schritt:

Starten Sie die Systemeinstellungen und klicken Sie auf „Benutzer und Gruppen“.

Falls Sie den Flash-Player installiert haben, hier eine gute Nachricht: Sie brauchen ihn nicht mehr! Das Stück Software ist von Adobe selbst für obsolet erklärt worden (https://theblog.adobe.com/adobe-flash-update/), und ist inzwischen nur noch Systembremse und Macbook-Akkufresser zugleich. Zumindest, wenn Sie im Internet surfen. Also weg damit! Hersteller Adobe hat dafür eigens eine eigene Seite mit einer sehr präzisen Anleitung online gestellt: https://helpx.adobe.com/de/flash-player/kb/uninstall-flash-player-mac-os.html – Sie müssen nur der Anleitung folgen, um den Flash-Player loszuwerden.

Mit dem Flash-Uninstaller können Sie Flash ganz einfach entfernen.

Und wo wir gerade beim Webbrowser sind: Es ist durchaus sinnvoll, den Safari-Browser statt Googles Chrome oder dem Firefox-Browser zu verwenden. Beide sind universell programmiert und damit nicht für den Mac optimiert. Anders Apples Safari: Er geht schonend mit den Ressourcen des Rechners um und nutzt alle möglichen Techniken, um Speicherdruck im RAM und Prozessorlast abzubauen. Wenn Ihre Performance-Probleme also beim Surfen auftreten, sollten Sie überlegen, Safari eine Chance zu geben. Übrigens: Die Synchronisation mit iPhone und iPad per iCloud ist inzwischen weitestgehend nahtlos, Favoriten und Verlauf werden mit Safari zwischen allen Geräten synchron gehalten.

Und noch ein Tipp: Falls Sie aus welchem Grund auch immer einen Virenscanner am Mac verwenden, dürfte der die Systembremse sein. Virenscanner prüfen im Hintergrund jede Datei, die geöffnet wird. Auch wenn das schnell geht, ist die Verzögerung nicht unerheblich, wodurch das System gefühlt deutlich langsamer wird. Falls Sie also einen Virenscanner einsetzen, sollten Sie diesen löschen. MacOS ist aufgrund seiner geringen Marktdurchsetzung nicht interessant für Virenprogrammierer, zudem besitzt das System genug eigene Funktionen, um sich vor Schädlingen zu schützen.

Virenscanner versprechen mehr Sicherheit, bringen aber vor allem mehr Systemlast.

Zuguterletzt noch ein Hinweis zum Thema MacOS-Updates: Auch, wenn Apple nach und nach ältere Macs aus dem jährlichen Update-Zyklus von MacOS streicht, empfiehlt es sich, immer die aktuellste MacOS-Hauptversion (aktuell: MacOS 10.14 „Mojave“) aufzuspielen: Apple optimiert viele Mini-Fehler und System-Probleme bei diesen Updates, wodurch neue MacOS-Versionen auch auf älteren Macbooks eigentlich immer schneller laufen als ihre Vorgänger. Die aktuellste MacOS-Version finden Sie im Mac-AppStore. Sie ist kostenlos erhältlich. Das ohnehin schon flotte 2013er-Macbook des Autors hat dadurch noch einmal einen Leistungsschub bekommen – und ist tatsächlich flott wie nie zuvor.

Es lohnt sich, immer die aktuellste MacOS-Version zu verwenden.
Mehr Infos

(anka)