Ubuntu: Festplatte formatieren

Neue Festplatte einbauen und loslegen? Nicht ganz so schnell, erst muss sie formatiert werden.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky

Wenn eine neue Festplatte ins System kommt oder eine alte Festplatte anders genutzt werden soll, müssen Sie diese zunächst formatieren, also mit einem Dateisystem bespielen. Wie genau das mit Ubuntu geht, lesen Sie hier.

Als erstes müssen Sie die Einstellungen für Laufwerke öffnen. Das geht am schnellsten über die Suche: Öffnen Sie sie über die [Windows]-Taste, geben Sie "Laufwerke" ein und starten Sie dann den gefundenen Eintrag "Laufwerke". Sie gelangen zu einer Liste mit vorhandenen Festplatten. Eine Festplatte ist Ihre Systemfestplatte, auf der Ubuntu läuft - hier sehen Sie bereits ein Dateisystem, denn natürlich ist diese Platte formatiert. Wählen Sie also die gewünschte Platte. Bei einer neuen Platte werden Sie hier tendenziell nur eine Bezeichnung wie "500 GB Unbekannt" vorfinden. Das "Unbekannt" bezieht sich auf das Dateisystem.

Eine erkannte, unformatierte Festplatte unter Ubuntu.

Öffnen Sie nun das Menü mit Optionen über das kleine Zahnrad-Symbol links unter dem orangenen Datenträgerbalken und wählen Sie "Partition formatieren".

Weiter geht es über das kleine Zahnrädchen.

Es folgt der eigentliche Dialog zum Formatieren der Festplatte beziehungsweise Partition. Falls nicht bekannt: Eine Festplatte kann so unterteilt werden, dass Sie die Einzelteile (Partitionen) als eigenständige Laufwerke ansprechen können. Mit einer einzigen 1-Terabyte-Festplatte könnten Sie sich zum Beispiel 10 100-Gigabyte-Laufwerke einrichten. Formatiert werden immer Partitionen, nicht Festplatten - auch wenn man gemeinhin davon spricht.

Hier müssen Sie zwei Entscheidungen treffen: Zunächst, ob die Partition gelöscht werden soll. Das ist nur dann sinnvoll, wenn vorher wichtige Daten auf der Partition lagen. Kommt die Festplatte in falsche Hände, ließen sich ansonsten auch nach der Formatierung noch alte Daten wieder herstellen - theoretisch und mit etwas Glück, aber dennoch. Dafür dauert die Formatierung dann deutlich länger.

Zum anderen müssen Sie das Dateisystem auswählen: "Ext4" ist Standard unter Linux, da kann Windows aber nichts mit anfangen. "Fat" verstehen so ziemlich alle Systeme, aber Sie können keine Dateien über vier Gigabyte speichern. "NTFS" ist Standard unter Windows - und auch Linux versteht das. Läuft die Platte nur intern unter Linux, bleiben Sie bei Ext4, soll die Platte auch mal an Windows-Rechner (zum Beispiel in einem Dual-Boot-System) wählen Sie am besten NTFS. Bei einer externen Platte, die an alle möglichen Systeme angeschlossen werden soll, ist FAT nach wie vor eine Alternative. Nur große Mediendateien, Backup-Images und dergleichen, werden Sie dann nicht speichern können, weil sie zu groß sind.

Vergeben Sie noch einen aussagekräftigen Namen, klicken Sie oben rechts auf "Weiter", bestätigen Sie anschließend Ihre Einstellungen und schließen Sie über den "Formatieren"-Knopf ab - es folgt noch eine Passwortabfrage.

Nicht vergessen: Einen guten Namen wählen!

Nun ist die Partition formatiert - aber wo ist das Laufwerk? Noch nirgendwo! Es muss erst eingehängt (gemountet) werden. Das erledigen Sie über den kleinen "Play-Knopf", der nach der Formatierung unter dem Partitionsbalken neben dem Zahnrad-Symbol erscheint.

Formatierte Partitionen müssen noch eingehängt werden.

Anschließend finden Sie das Laufwerk an drei Orten: Ubuntu legt eine Verknüpfung auf dem Desktop an. Auch im Dateimanager unter "Andere Orte" gibt es eine Weiterleitung - hier können Sie Datenträger abseits des Formatieren-Werkzeugs ein- und aushängen. Wirklich eingehängt wird das Laufwerk jedoch unter "/media/NUTZERNAME/" mit den von Ihnen vergebenen Namen - das ist der echte Pfad und keine Verknüpfung.

Formatierte, eingehängte Laufwerke sind an mehreren Orten unter Ubuntu zu finden.
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(anka)