iPhone Akku sparen - so klappt's

Stromsparend ist das iPhone nicht gerade. Der Akku ist oft sehr schnell leer. Mit den richtigen Einstellungen hält es aber deutlich länger durch.

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Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Anna Kalinowsky

Das iPhone und die Akkulaufzeit – ein Dauerthema, das hauptsächlich von zwei Faktoren verursacht wird: Einerseits leidet Apple wie so manch anderer Hersteller an Schlankheitswahn bei seinen Smartphones und verbaut immer kleinere Akkus. Andererseits packt jede iOS-Version und jede App eine Schippe Features ins iOS-System, die zusätzlich am Akku nagen. Dass das nicht zusammen passt, ist klar: Schon nach wenigen Minuten normaler Nutzung purzelt die Akku-Anzeige deutlich in Richtung Batteriesparmodus, was nervöses Agieren beim iPhone-Nutzer auslöst. Das muss nicht sein: Mit den folgenden Tipps hält das iPhone deutlich länger durch.

1. Blick in die Batterie-Daten werfen

Um Batterie am iPhone zu sparen, lohnt es sich, zunächst einen Blick in die Systemeinstellung „Batterie“ zu werfen. Hier werden die größten App-Stromverbraucher angezeigt, wahlweise in den letzten 24 Stunden oder den letzten 7 Tagen. Hier können Sie sehen, welche App besonders viel Akku gezogen hat. Typische Kandidaten sind Facebook, WhatsApp oder Karten-Anwendungen, auch Spiele können echte Akkudiebe sein.

Das Batterie-Menü entlarvt Stromfresser.

2. Akkudiebe ausfindig machen

Wenn die prozentuale Batterienutzung ungefähr Ihrem Nutzungsverhalten entspricht, ist alles OK. Problematisch sind Apps, die Strom ziehen, ohne dass Sie diese effektiv nutzen. Apples iOS hat zwei Methoden, die Apps erlauben, auch dann aktiv zu sein, wenn sie eigentlich aus sind: Die Hintergrundaktualisierung und die Hintergrundaktivität. Letztere lässt sich nicht abschalten. Taucht in der Liste also eine App mit dem Hinweis „Hintergrundaktivität“ auf, die Sie nicht oder nur selten nutzen, sollten Sie diese lieber deinstallieren.

Die Hintergrundaktivität ist ein Akkufresser.

3. Ungenutzte Apps deinstallieren

Überhaupt ist es im Sinne der Akkuhygiene gut, Apps zu löschen, die Sie nicht benötigen. Denn die Deinstallation von Apps kann sich sehr positiv auf die Batterielaufzeit des iPhones auswirken, einfach, weil weniger Prozesse im iOS-System laufen und damit weniger Last auf dem Prozessor ist. Das kann nur gut sein. Also: Weg mit alten Apps, die Sie lange nicht genutzt haben.

Das Deinstallieren von Apps kann der Akkulaufzeit helfen.

4. Hintergrundaktualisierung abschalten

Als Nächstes sollten Sie schauen, ob die Hintergrundaktualisierung aktiv ist. Anders als die Hintergrundaktivität ist diese eine Komfortfunktion, die jedoch nur sehr selten wirklich benötigt wird. Sie erlaubt Apps, sich zu aktualisieren, ohne dass diese aktiv sein müssen. Der Vorteil ist, dass die Daten dann nicht erst beim App-Start geladen werden müssen, was den Start gegebenenfalls beschleunigt. Der Nachteil ist permanentes Nagen am iPhone-Stromspeicher – auch wenn Sie die App tagelang nicht verwenden. Öffnen Sie also die iPhone-Einstellungen, wählen Sie „Allgemein“ und hier „Hintergrundaktualisierung“ und schalten Sie diese auf „WLAN“ oder gleich ganz aus. Alternativ können Sie sie auch für einzelne Apps aktivieren oder deaktivieren. Die Hintergrundaktualisierung sollte nur bei Apps aktiv sein, die Sie wirklich regelmäßig verwenden.

Die Hintergrundaktualisierung sollte weitestgehend aus sein.

5. Ortungsdienste einschränken

Ein weiterer echter Akkufresser ist das GPS-Modul des Smartphones. Ist es aktiv, benötigt es relativ viel Strom, weil es die GPS-Satelliten finden und die eigene Position ermitteln muss. Allerdings fragen viele Apps den Standort ab, ohne dass das überhaupt sinnvoll wäre. Twitter zum Beispiel will den Standort ermitteln, obwohl das für die wenigsten Twitternutzer relevant ist. Auch die Kamera greift auf die Geodaten zu, genau wie Facebook, natürlich alle Karten-Apps und viele andere Programme.

Daher ist es sinnvoll, die GPS-Nutzung einzuschränken: Öffnen Sie die Einstellungen, wählen Sie „Datenschutz“ und hier „Ortungsdienste“. Hier finden Sie eine Liste der Apps, die den Standort ermitteln. Tippen Sie die jeweilige App an und schalten Sie „Zugriff auf den Standort erlauben“ am besten auf „Beim Verwenden der App“. Dann werden die Geodaten nur abgerufen, wenn die App gerade genutzt wird. Bei Apps, bei denen Geodaten wenig sinnvoll sind, können Sie auch „Nie“ einstellen.

Die Ortungsdienste verbrauchen viel Strom.

6. Grafische Elemente reduzieren

Ein weiterer permanenter Akkufresser auf dem iPhone ist eine Systemfunktion, die für besonders hübsche grafische Effekte sorgt. Im Alltag fallen die aber selten auf. Mehr Grafik bedeutet leider auch immer mehr Prozessorlast. Und mehr Prozessorlast ist immer schlecht, wenn es darum geht, Batteriezeit einzusparen. Insofern sollten Sie die grafischen Effekte reduzieren: Öffnen Sie in den Einstellungen den Punkt „Allgemein“ -> „Bedienungshilfen“ -> „Bewegungen reduzieren“ und schalten Sie diesen auf „Ein“. Die Funktion „Nachrichteneffekte" können Sie abschalten. Das Eye-Candy ist weg, ohne im Alltag einzuschränken – und der Akku hält deutlich länger durch.

Weniger Grafik bedeutet weniger Akkulast.

7. Widgets abschalten

Ein weiterer Stromfresser sind die Widgets im iOS-Bildschirm: Kleine Info-Apps, die permanent Strom ziehen und die von Apps als Zusatzfunktion installiert werden. Wenn Sie gar nicht wissen, was das ist, können Sie diese bedenkenlos entfernen: Wischen Sie auf dem iOS-Homebildschirm nach rechts und tippen Sie auf „Bearbeiten“. Entfernen Sie hier möglichst viele Widgets mit dem roten Minus-Symbol. Keine Sorge: Sie können die Widgets jederzeit wieder aktivieren.

Widgets ziehen Saft. Weg damit!

8. Bildschirm abdunkeln

Übrigens ist auch der Bildschirm des iPhones ein echter Stromfresser. Je heller er eingestellt ist, desto mehr Energie saugt er. Zwar stellt iOS die Helligkeit meist alleine ein, allerdings können Sie nachregeln, indem Sie im Home-Bildschirm von unten nach oben wischen und dort die Helligkeit herunterregeln.

Wenn es weniger leuchtet, sinkt auch der Stromverbrauch.

9. WLAN statt Mobilfunknetz

Unterwegs mag die Mobilfunkanbindung sinnvoll sein, um das Internet zu nutzen. Zuhause, bei der Arbeit, in Cafés und Restaurants oder auch in der Bahn sollten Sie das iPhone, sofern vorhanden, ins WLAN einbuchen. Der Hintergrund: Das WLAN-Modul ist deutlich stromsparender als das Mobilfunkmodem, weshalb das iPhone im WLAN wesentlich stromsparenderes Surfen erlaubt. Positiver Nebeneffekt: Sie sparen kostbares Datenvolumen.

Im WLAN sinkt der Akkuverbrauch.

10. Bluetooth abschalten

Auch Bluetooth ist ein Stromfresser: Die Verbindungstechnik sucht ständig nach Geräten, die verbunden werden können. Wenn Sie gerade keine Bluetooth-Lautsprecher, -Kopfhörer oder anderes kabelloses Zubehör verwenden, sollten Sie Bluetooth deshalb abschalten. Achtung: Das geht unter iOS 11 nur noch über die Systemeinstellungen im Menü „Bluetooth“ vollständig! In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie Bluetooth und WLAN unter iOS 11 wirklich ausschalten.

Auch Bluetooth ist ein Stromfresser.

11. Für Notfälle: Stromsparmodus anschalten

Falls der Strom dann doch einmal ausgehen sollte, können Sie das iPhone schon vorzeitig in den Stromsparmodus schalten: Öffnen Sie den Punkt „Batterie“ in den Einstellungen und schalten Sie „Stromsparmodus“ ein. Viele Automatismen werden dabei abgeschaltet, wodurch der Akku deutlich länger hält. Allerdings ist das nichts für den Dauerbetrieb, da die Einschränkungen zu groß sind.

Der Stromsparmodus verlängert die Akkulaufzeit.

12. Ab und zu neu starten

Zu guter Letzt noch ein Tipp am Rande: Eigentlich sind Neustarts am iPhone nicht nötig. Wenn Sie jedoch häufig Apps installieren oder merken, dass das iPhone im Betrieb warm wird, sollten Sie es einmal neu starten. Dann spricht nämlich vieles dafür, dass sich etwas im Betriebssystem verklemmt hat, was durch hohe Prozessorlast am Akku zieht. Mit einem Neustart können Sie dieses Problem meist beheben.

(anka)