Nachruf
Vernetzer der Musik
Mit David Bowie und Prince sind 2016 zwei wichtige Vertreter der Popkultur gestorben. Früh nutzten sie die Möglichkeiten des Internets für den Musikvertrieb.
Für die Popkultur war 2016 ein schweres Jahr. Gleich in der ersten Hälfte verlor sie zwei herausragende Künstler: im Januar David Bowie, der im Alter von 69 Jahren seinem Krebsleiden erlag, im April Prince, der mit 57 Jahren an einer Überdosis eines Schmerzmittels starb. Beide hinterlassen ein umfangreiches Repertoire, das viele andere Musiker beeinflusst hat. Doch ihr Innovationsgeist beschränkte sich nicht auf Popsongs: Auch mit der kreativen Nutzung von Computertechnik betraten sie früh neues Terrain. Überraschend dabei ist, dass Bowie und Prince sehr unterschiedliche Einstellungen zu Technologie entwickelten.
Beide veröffentlichten bereits 1994 interaktive CD-ROMs. In dem Videogame „Prince Interactive“ erkundet der Spieler eine virtuelle Umgebung, die Prince’ späterem Anwesen Paisley Park ähneln soll. Bowie wiederum brachte „Jump“ heraus, ein Spiel, in dem der Nutzer eigene Versionen des Musikvideos zu dem Bowie-Titel „Jump They Say“ gestalten konnte. 1996 dann stellte der Brite mit dem Song „Telling Lies“ erstmals eines seiner Lieder direkt ins Internet – und erzielte beachtliche 300000 Downloads. Prince zog zwei Jahre später nach: Sein Album „Crystal Ball“ konnten Hörer über seine Homepage beziehen.