Fahrbericht: Peugeot Expert

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Als Antriebe werden ausschließlich Dieselmotoren angeboten, vom etwas schwächlichen 1,6-Liter-Motor mit 5-Gang-Handschaltung und 75 kW/95 PS bis zum 2,0-Liter-Aggregat mit 6-Gang-Automatik und 128 kW/180 PS sowie 400 Nm maximalem Drehmoment. Der Verbrauch liegt je nach Motorisierung und Fahrzeuglänge laut Peugeot zwischen 5,1 und 5,5 Liter je 100 Kilometer. Eine gute Wahl ist die 2,0-Liter-Version in der handgeschalteten 150-PS-Version. Sie ist antrittsstark, erlaubt auch auf der Landstraße stressfreies Überholen und ist auf der Autobahn für 170 km/h Spitze gut. Den Spurt von 0 auf Tempo 100 gibt Peugeot mit 11 bis 14,3 Sekunden an – je nach Fahrzeuglänge. Wegen der Abgasnachbehandlung mit selektiver katlaytischer Reaktion muss AdBlue zugetankt werden. Eine Füllung reicht für rund 10.000 Kilometer und kann an jeder Lkw-Tankstelle aus der Zapfsäule nachgefüllt werden.

Die Lenkung reagiert präzise und gibt eine gute Rückmeldung an den Fahrer, der Wendekreis beträgt bei der Kompaktversion stadttaugliche 11,6 Meter. Das Lenkrad ist griffig und der am Armaturenbrett montierte Schalthebel betätigt das Getriebet knackig und mit kurzen Wegen. Bei langen Beinen ist die Schalthebelkonsole allerdings schnell dem rechten Knie im Weg. Auch bei der Geräuschentwicklung haben die Franzosen gute Arbeit geleistet: Die Motoren werden auch bei höherem Tempo nicht nervig dominant, die Windgeräusch steigern sich hörbar erst ab Tempo 120. Auch das Resonanzverhalten der großen Blechflächen haben die Ingenieure gut im Griff – davon hört man nichts.

Zahlreiche Assistenzsysteme

Gegen Aufpreis ist zum Beispiel ein Headup-Display, Verkehrsschilderkennung, ein Navi, das auch die Preise der Tankstellen anzeigt, Fernlichtassistent, Parkassistent und ein Abstandsregeltempomat erhältlich. Sollten die Assistenten einmal nicht ausreichen, ist der Aufprall ein nach dem Stand der Technik möglichst glimpflicher: Beide Modelle erreichten fünf Sterne beim NCAP-Crashtest.

Ein Peugeot Expert kostet ab 27.358 Euro (netto: 22.990) in Kompaktversion mit Basisausstattung. Der vergleichbare VW Transporter mit 75 kW-Diesel kostet brutto bereits über 30.000 Euro. Wer seinen Mitarbeitern mehr Komfort und Annehmlichkeiten bieten will, kann für die lange Premium-Version aber auch 37.104 Euro (netto: 31.180) ausgeben. Mit solchen Preisen unterbieten die französischen Kastenwagen den hiesigen Marktführer VW Transporter deutlich, ohne deutlich weniger Substanz zu bieten. Weiter vorn ist Volkswagen vor allem bei Zubehörfülle und Versionsvielfalt.

Außer als Kastenwagen wird der Expert auch als Doppelkabine mit fünf oder sechs Sitzplätzen angeboten werden, als Plattform-Fahrgestell für eigene Aufbauten und als Kombi mit bis zu neun Sitzplätzen. PS: Eigentlich ist das Duo ein Trio. Auf der gleichen Basis wie Expert und Jumpy entsteht auch der Toyota Proace. (fpi)