ARPA-E: Wie die US-Energieforschungsbehörde an der Zukunft arbeitet

Seite 2: "Der erste Indikator für Erfolg"

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Woher wissen Sie, dass die ARPA-E erfolgreich ist, wenn Sie sich mit solchen langfristigen Technologieprojekten befassen?

Wir haben Wirkungsmetriken, die wir betrachten. Wir schauen uns zum Beispiel den Bereich der Schaffung geistigen Eigentums [wie Patente, Anm. d. Red.] an. Wir beobachten auch die Zahl der neu gegründeten Unternehmen, und wie viele Börsengänge, Fusionen und Übernahmen es in diesem Bereich gibt.

Aber ich denke, ein Indikator für den Erfolg, der über solche Zahlen hinausgeht, ist der Erfolg einiger der von uns finanzierten Unternehmen. Ein sehr überzeugendes Beispiel ist die Methangas-Sensortechnologie. In der Öl- und Gasbranche musste normalerweise eine Person mit einem Gerät herumgehen, um manuell [Methan-]Lecks in Rohren zu finden.

Ein Unternehmen namens Bridger hat sich nun eine Technologie zunutze gemacht, die auf Lidar basiert. Damit können sie mit einer Drohne über die Rohre fliegen und haben die nötige Empfindlichkeit, um genau zu erkennen, wo die Lecks wirklich sind.

Als wir mit diesem Programm begannen, wusste die Öl- und Gasindustrie noch nicht einmal, dass dies möglich ist, obwohl sie damit eine Menge Geld sparen kann. Und die Tatsache, dass Bridger jetzt über diese Technologie verfügt, ist eine große Chance für die Öl- und Gasindustrie. Inzwischen macht das Unternehmen Gewinn. Das ist also der erste Indikator für den Erfolg, aber auch die Geschichte und der Weg dorthin sind sehr wertvoll.

Wie sieht die Zukunft der Energieinnovation aus?

Gerade jetzt befinden wir uns in einer kritischen Phase im Energiebereich, für unsere Energiesicherheit und für das Klima. Und wenn wir darüber nachdenken, was bis 2050 geschehen muss, um unsere Emissionsziele zu erreichen, ist dies wahrscheinlich der kritischste Zeitpunkt überhaupt.

Energietechnologien – insbesondere unkonventionelle Innovationen und transformative Innovationen – brauchen Zeit. Wenn wir darüber nachdenken, haben wir nicht mehr viel Zeit, und wir müssen den Fortschritt beschleunigen. Und ich denke, da wir eine Ideenfabrik, eine "Moonshot Factory" sind, müssen wir noch kühner denken und weiterhin ehrgeiziger werden und die Zeitskalen, in denen wir etwas bewirken können, verkleinern.

Wir sind nur ein Teil des gesamten Ökosystems, wenn es um Energie geht, und wir brauchen alle, die sich mit diesen Problemen beschäftigt. Wir brauchen Innovatoren, wir brauchen Investoren, wir brauchen Forscher an den Unis, wir brauchen Regierungslabors, wir brauchen alles zusammen. Damit wir so vorankommen, dass wir die Welt retten können, brauchen wir "all hands on deck". Denn unsere Zukunft hängt davon ab.

(jle)